Jahresmitgliederversammlung des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V. / Tarifautonomie verbleibt bei den Sozialpartnern - Kritik am 14-Punkte-Plan des DGB / Verlängerung des Arbeitslosengeldes bedeutet "Salto rückwärts" - Deutschland braucht keinen Scharfmacher / 53 Tage Präsident Trump - Er ist keine Höllenmacht
(Frankfurt am Main/Oberursel) - Auf der Jahresmitgliederversammlung des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V. im Mövenpick Hotel, Frankfurt-Oberursel, zeigte sich der Vorstandsvorsitzende der Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V. und Verhandlungsführer von HESSENMETALL Mitte, Dr. Thomas Brunn, GE Grid GmbH, über die neuesten Vorschläge des 14-Punkte-Plans zur gesetzlichen Erzwingung einer Tarifbindung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) irritiert. "Sie sind als 'gewerkschaftlicher Irrweg' zu deuten. Die Mitgliedschaft in einem tarifbindenden Arbeitgeberverband ist, ebenso wie die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft, freiwillig! Arbeitgeber und Arbeitnehmer treten einer Organisation doch nur bei, wenn sie beide in den dort getroffenen Vereinbarungen unter dem Strich mehr Vor- als Nachteile sehen. Wenn die Gewerkschaften nun beklagen, dass Unternehmen aus dem Tarifverband aus- oder gar nicht erst eintreten, müssten Gewerkschaften für eine ausgewogene Verhandlungskultur, für Tarifstrukturen und Tarifabschlüsse sorgen, die für beide Sozialpartner angemessen sind", sagte Brunn.
Zu Recht weise seiner Ansicht nach GESAMTMETALL darauf hin, dass die gesamte Legitimation, die das Grundgesetz den Tarifparteien zugestehe, auf dem Prinzip des Ausgleichs und der Freiwilligkeit beruhe, man eigenverantwortlich für die Folgen einer Tarifpolitik einzustehen habe. "Einzelne Gewerkschaften scheinen allerdings die Lust am - in der Tat mitunter sehr großen Anstrengungen verbundenem - Aushandeln von Kompromissen verloren zu haben. Sie möchten deshalb diese mühsame Arbeit dem Gesetzgeber überlassen. Das ist falsch und beschädigt die Tarifautonomie!", bekräftigte Brunn.
Friedrich Avenarius, Geschäftsführer Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V. des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL, kritisierte scharf die Wahlkampfäußerungen des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz zur beabsichtigten Verlängerung des Arbeitslosengeldbezugs. "Die von Schulz ins Spiel gebrachten Änderungen beim Arbeitslosengeld sind ein 'Salto rückwärts'. Schulz selbst hatte im Februar 2014 gesagt, dass Deutschland dank der Agenda 2010 wirtschaftlich gut dastehe, und jetzt, da es ihm in den Wahlkampf passt, zeichnet er ein gänzlich anderes Bild unseres Landes. Dieses Deutschland ist derzeit das Beste, was wir je hatten: Über 43 Millionen Beschäftigte, satte Reallohnsteigerungen, hohe Renten, hohes Steueraufkommen. Jetzt so zu tun, als müssten die Menschen Angst vor dem sozialen Abstieg haben, ist unverantwortliche Panikmache und spielt radikalen politischen Kräften in die Hände, die keiner von uns haben will!"
Der öffentliche Teil der Mitgliederversammlung wurde vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Thomas Brunn eröffnet, der die zahlreichen Gäste herzlich begrüßte und das Wort an den Direktor des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, Ludger Stüve, übergab. Stüve stellte in seinem Grußwort die Region FrankfurtRheinMain als eine der wirtschaftlich bedeutendsten europäischen Metropolregionen dar, die in einem Atemzug mit den Großräumen London, Paris oder Mailand genannt werde. "Sie bietet attraktive Arbeitsplätze und ist internationaler Knotenpunkt für Güter, Dienstleistungen, Finanz- und Informationsströme. Grund hierfür ist die international herausragende Stellung als Verkehrs- und Datendrehscheibe, Messe- und Finanzplatz sowie Wissenschafts-, Dienstleistungs- und Industriestandort", betonte Stüve. Hohe Innovationsgeschwindigkeiten, kürzere Produktlebenszyklen und wachsende weltweite Konkurrenz seien allerdings Auslöser für die Notwendigkeit, permanent Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. "Gerade in der Metall- und Elektroindustrie ist die Digitalisierung eine große Herausforderung - sie ist Chance und Risiko zugleich. Deshalb müssen hier Politik und Wirtschaft in der Region FrankfurtRheinMain absolut eng zusammenarbeiten, wollen wir auch weiterhin auf den Weltmärkten erfolgreich sein", appellierte Stüve an die zahlreichen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Er verwies in diesem Zusammenhang auf den 'Masterplan Industrie' der Stadt Frankfurt, der in die Umsetzung gelangt sei.
Die gegenwärtige politische Situation in den USA - nach 53 Tagen Trump und den daraus resultierenden Folgen für Europa und Deutschland - fasste der diplomatische Korrespondent der Chefredaktion des Berliner "Tagesspiegel", Dr. Christoph von Marschall, in seinem Vortrag zusammen. 2016 war von Marschall hautnah im amerikanischen Wahlkampf dabei. Er beobachtete über sechs Wochen lang in den 'Swing States' das Geschehen. "Donald Trump fordert uns Europäer vielfältig heraus. Aber er ist keine Höllenmacht! Die Kanzlerin darf ihm selbstbewusst entgegentreten, ob es um Strafzölle für die Auto- und Metallindustrie, die Pressefreiheit, den Umgang mit Flüchtlingen oder die Lastenteilung in der Nato geht. Am Ende überwiegen die gemeinsamen Interessen."
Die Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V. des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL mit Sitz in Frankfurt vertritt die Interessen von 146 Mitgliedsbetrieben der hessischen Metall- und Elektroindustrie mit ca. 28.000 Beschäftigten. Mehr Informationen unter: http://www.rhein-main-taunus.hessenmetall.de
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HESSENMETALL Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen, Bezirksgruppe Rhein-Main-Taunus e.V.
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