Jahresgutachten: Prognose für Handel ernüchternd

(Berlin) - Zum am 14. November veröffentlichten Gutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erklärte jetzt in Berlin der Chefvolkswirt des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Dr. Robert Weitz:

Die Wirtschaftsweisen haben ein schonungsloses Bild von der wirtschaftlichen Lage Deutschlands gezeichnet. Es wird im kommenden Jahr noch keine durchgreifende Erholung geben. Der HDE hält diese Auffassung für ein wahrscheinliches Szenario. Für den Handel ist die Prognose ernüchternd. Sie sagt abermals ein schwieriges Jahr ohne Chance auf Wachstum voraus. Jetzt zeigt sich, dass die Bundesregierung den Ernst der Lage für lange Zeit verkannt und ihre Politik gegen Wachstum und Beschäftigung unbeirrt fortgesetzt hat. Dies rächt sich nun. Überraschend ist, dass der Sachverständigenrat zwar die passive Hinnahme höherer Defizite akzeptiert, nicht aber sinnvolle Maßnahmen wie das Vorziehen der nächsten Stufe der Steuerreform.

Hier liegen die Wirtschaftsweisen falsch, denn dies trägt nicht dazu bei, das Zukunftsvertrauen von Investoren und Konsumenten zu stärken. Sie warten auf ein deutliches Zeichen. Der Konsum soll zwar im kommenden Jahr real um ein Prozent zunehmen, es könnte aber mehr sein, wenn sich Erwerbstätigkeit, Arbeitszeit und Arbeitsvolumen nicht abermals rückwärts entwickeln. Der HDE teilt die Beurteilung der Sachverständigen, dass Strukturreformen auf dem Arbeitsmarkt sowie mehr und bessere Ausbildung dringlicher denn je sind, um diesem negativen Trend entgegenzuwirken.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69