Jahresergebnisse Bau 2006 in Sachsen / Drastischer Nachfrageeinbruch im Dezember 2006 / Jahresbilanz überwiegend positiv
(Leipzig) - Im Dezember 2006 hat sich die Nachfrage nach Bauleistungen in Sachsen spürbar verschlechtert. Wir gehen davon aus, im ersten Quartal 2007 auf Grund der in den Monaten zuvor festgestellten Vorwegnahmeeffekte im Zuge der Mehrwertsteuererhöhung eine konjunkturelle Delle zu erleben, sagte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Sachsen/Sachsen-Anhalt e. V., nach Bekanntgabe der Monats- und Jahresergebnisse für das Bauhauptgewerbe durch das Statistische Bundesamt.
Im Dezember 2006 sank der Gesamtauftragseingang im Bauhauptgewerbe des Freistaates im Verhältnis zum Vorjahresmonat um 20,9 Prozent auf 225,1 Mio. Euro. Der Rückgang betraf alle Bausparten und drückte das Jahresergebnis im sächsischen Bauhauptgewerbe nach unten. Insgesamt stiegen die Order in 2006 im Verhältnis zum Vorjahr um nominal 1,1 Prozent. Der Gesamtzuwachs stützte sich dabei allein auf Wohnungsbau (+1,1 Prozent) und Wirtschaftsbau (+3,6 Prozent), wohingegen öffentliche Bauherren ihre Investitionen gegenüber 2005 um 1,1 Prozent zurückfuhren.
Der Gesamtumsatz belief sich im Dezember 2006 auf 652,4 Mio. Euro. Das waren 29,1 Prozent mehr als im Dezember 2005. Alle Bausparten profitierten von dieser deutlichen Erhöhung der Bautätigkeit. Damit trug das Baugeschehen im Dezember zu einer Verbesserung der Jahresbilanz 2006 bei. Die Diskrepanz zwischen Auftragseingang und Umsatz ist auf die eingangs erwähnten Vorwegnahmeeffekte zurückzuführen.
Insgesamt erhöhte sich 2006 das Umsatzvolumen in Relation zum Vorjahr um 13,6 Prozent, darunter im Wohnungsbau um 1,2 Prozent, im Wirtschaftsbau um 30,7 Prozent und im Öffentlichen Bau um 3,9 Prozent. Das gute Jahresergebnis wird durch die schlechte Ausgangslage von 2005 relativiert. Wir hoffen, dass das Jahr 2006 die Trendwende zum Positiven markiert, gehen jedoch eher von einer Konsolidierung, als von einer weiteren Steigerung aus, kommentierte Dr. Momberg dieses Ergebnis. Und fügte hinzu, dass der außerordentlich hohe Zuwachs im Umsatzvolumen nicht bedeute, dass sich die Ertragslage der Bauunternehmen gleichermaßen verbessert habe, denn der im Jahr 2006 festgestellte enorme Preisauftrieb bei Rohstoffen und Baumaterialien hat die Ertragsmöglichkeiten weiter geschmälert.
Für den sächsischen Arbeitsmarkt lässt sich eine gewisse Entspannung feststellen. Es ist den sächsischen Bauunternehmen gelungen, den größten Teil ihrer Mitarbeiter zu halten, so dass anders als in den Jahren zuvor, 2006 der Beschäftigtenstand im Bauhauptgewerbe mit 56.006 Arbeitnehmern lediglich um 0,7 Prozent unter dem Vorjahr lag.
Entwarnung zu geben, wäre allerdings verfrüht, denn gegenwärtig sind allein bei den sächsischen Arbeitsämtern immer noch knapp 25.000 Bauleute als arbeitslos registriert, bemerkte Dr. Momberg abschließend.
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Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer
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