Jahresbilanz 2003: Schwache Binnenkonjunktur sorgt für weniger Umsatz / Auslandsumsätze verzeichnen starken Rückgang
(Bremen) - Die schwache Binnenkonjunktur und die erschwerten außenwirtschaftlichen Bedingungen im Jahr 2003 sind nicht ohne Rückwirkungen auf die Industrie in Bremen geblieben. So ließen die Umsätze in den ersten zehn Monaten des Jahres um knapp drei Prozent (490 Millionen Euro) nach. Deutlich besser stellt sich dagegen die Situation in den bremischen Häfen dar. Mit einem Gesamtumschlag von 48,7 Millionen Tonnen (plus 4,5 Prozent) konnte das hervorragende Ergebnis des Vorjahres nochmals spürbar übertroffen werden. Dies geht aus der Bilanz 2003: Industrie und maritime Wirtschaft der Handelskammer hervor, in der außer den Branchenberichten auch Forderungen für künftiges Wachstum in diesen Bereichen genannt werden.
In der bremischen Industrie war insbesondere bei den Auslandsumsätzen ein starker Rückgang zu verzeichnen gut 700 Millionen Euro weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Vor allem die Gebrauchs- und Verbrauchsgüterhersteller leiden unter einer Flaute. Annähernd stabil zeigten sich dagegen die Umsätze bei den Investitionsgüterproduzenten. Die freundliche Entwicklung im Fahrzeugbau hat die spürbar rückläufigen Geschäfte bei den Herstellern von Geräten der Elektrizitätserzeugung, in der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie im Maschinenbau ausgleichen können. Steigende Umsätze wiesen auch die Vorleistungsgüterhersteller auf, deren Auslandsgeschäfte sich spürbar verbessert haben. Insgesamt sind in dieser Branche im Land Bremen 62.400 Menschen beschäftigt, zum Vorjahreszeitpunkt waren es rund 64.000 (minus 2,6 Prozent).
Wachstumsträger in der maritimen Wirtschaft ist nach wie vor der Containerverkehr, der mit einem Zuwachs von sieben Prozent auf insgesamt 3,2 Millionen Standardcontainereinheiten wuchs. Aber auch der Massengutumschlag und der konventionelle Stückgutumschlag konnten ein Wachstum von drei Prozent verbuchen.
Bremen ist heute als Industrie- und Hafenstandort für den nationalen und europäischen Wettbewerb gut gerüstet, so die Handelskammer. In den vergangenen Jahren seien wichtige Anliegen der Industrie und der Hafenwirtschaft positiv aufgegriffen worden beispielsweise der Ausbau der Containerkaje in Bremerhaven oder die Ausweisung attraktiver Gewerbegebiete wie in der Hemelinger Marsch.
Zugleich mahnte die Handelskammer aber an, nicht vom eingeschlagenen Weg der Verbesserung wirtschaftlicher Rahmenbedingen abzuweichen. Aus den wirtschaftsfeindlichen Beschlüssen der vergangenen Monate zur Gewerbesteuer, zur Grundsteuer B und zur Oberflächenwasserentnahmegebühr resultierten spürbare Erhöhungen der Standortkosten und somit erhebliche Belastungen für das produzierende Gewerbe und die Hafenwirtschaft in Bremen. Das Ende der Fahnenstange sei endgültig erreicht. Künftig müsse die Politik im Lande Bremen ihre Fantasie darauf verwenden, welche Abgaben gesenkt werden könnten.
Wichtig für die weitere Entwicklung der Industrie und der maritimen Wirtschaft in Bremen wird nach Auffassung der Handelskammer sein, dass der Bestandspflege und der Mittelstandsförderung besondere Priorität eingeräumt wird. So dürfe der Bürokratieabbau in Bremen kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern müsse mit mutigen Ideen umgesetzt werden.
Weitere Schwerpunkte müssten die Fortführung der expansiven Gewerbeflächenpolitik, die Stärkung der Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft und die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur sein. Speziell für die bremische Hafenwirtschaft müsse der Ausbau der Containerumschlagskapazitäten, insbesondere CT IV, und die Verbesserung der seewärtigen Erreichbarkeit der Häfen ganz oben auf der Tagesordnung stehen.
Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen
Am Markt 13, 28195 Bremen
Telefon: 0421/36370, Telefax: 0421/3637299
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