Pressemitteilung | Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB)

Jahresbilanz 2001: Deutscher Biermarkt bleibt attraktiv

(Bonn) - "Trotz aller Unkenrufe, die immer wieder zu vernehmen sind, ist der deutsche Biermarkt nach wie vor hoch attraktiv." Dieses Fazit zog der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Dieter Ammer, vor der Presse in Köln am 20. März. Mehr als 108 Millionen Hektoliter Bier haben die 1.291 Brauereien in Deutschland im Jahre 2001 produziert. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von geschätzten 123 Litern liegen die Deutschen nach wie vor im weltweiten Vergleich in der Spitzengruppe. Der Export sei weiter gestiegen und betrage inzwischen mehr als 10 Millionen Hektoliter.

Nach Einschätzung Ammers komme der Rückgang beim Pro-Kopf-Verbrauch nicht überraschend: Hauptgrund sei die Abnahme der sogenannten "Stammverwender" zwischen 30 und 45 Jahren aus demographischen Gründen - eine Entwicklung, die seit langem bekannt sei. Neue Konsumgewohnheiten, ein verändertes Freizeitverhalten und eine genussfeindliche Alkohol- und Gesundheitsdiskussion in Politik und Gesellschaft verstärkten diesen Trend weiter, die resultierende sinkende Nachfrage werde den bisher schon intensiven Wettbewerb auf dem deutschen Biermarkt weiter verschärfen. Eins stehe nach Einschätzung des Brauer-Präsidenten aber fest: "Der deutsche Biermarkt wird weiter spannend und hoch interessant bleiben, deutsches Bier wird hierzulande auch in Zukunft das Getränk Nummer 1 bleiben."

Sorgen machen den deutschen Brauern dagegen die politischen Rahmenbedingungen, die das komplexer werdende Geschäft mit deutschem Bier weiter erschwerten. Ob Umweltpolitik, Biersteuer oder Alkoholdiskussion, die deutschen Brauer fordern von den zuständigen Politikern realitäts- und praxisnähere Initiativen, Positionen und Diskussionen:

"In der Umweltpolitik verdrängt Ideologie zur Zeit die Fakten, es fehlt an einem umweltpolitischen europaweiten Gesamtkonzept", so das Urteil des Brauer-Präsidenten. Es sei zu bedauern, dass das Umweltministerium den Vorschlag des Deutschen Brauer-Bundes zur Förderung von Mehrweg mit marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, z.B. über eine Senkung der Mehrwertsteuer für Mehrweggebinde, abgelehnt habe. Der nationale Alleingang der Einführung eines Zwangspfandes ist nach Auffassung des Brauer-Präsidenten ein Irrweg.

Den Plänen der Europäischen Kommission zur Erhöhung der Biersteuer erteilte Ammer eine deutliche Absage: Steuerharmonisierung auf europäischer Ebene sei der falsche Weg: Der Brauer-Präsident forderte den Bundesfinanzminister deshalb auf, an seiner bereits geäußerten klaren Ablehnung der Pläne der Europäischen Kommission festzuhalten.

Im Hinblick auf die Alkoholpolitik appellierte Ammer an die zuständigen Politiker, sich auf die Bekämpfung des Missbrauch zu konzentrieren statt den verantwortungsvollen Konsumenten zu diskriminieren, zu verunsichern oder zu belasten. "Die beliebten Forderungen der Gesundheitspolitik nach zusätzlichen Abgaben oder Steuern, der Absenkung der Promillegrenze oder Werbebeschränkungen bzw. -verboten sind weder neu noch geeignet, das Problem des Missbrauchs zu lösen." Der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes forderte eine nationale Allianz zur Koordination der zahlreichen Initiativen verschiedener Institutionen zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB) Annaberger Str. 28 53175 Bonn Telefon: 0228/959060 Telefax: 0228/9590616

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