Pressemitteilung | Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen e.V. - Geschäftsstelle Bremen

Jahresbilanz 2000: Bauwirtschaft hat Konjunktur- und Strukturkrise noch nicht überwunden

(Hannover) - Der Jahresrückblick 2000 zeigt deutlich, dass die Bauwirtschaft ihre Konjunktur- und Strukturkrise noch nicht überwunden hat. Dies hat sich nach Meinung des Hauptgeschäftsführers des Verbandes der Bauindustrie für Niedersachsen, Prof. Michael Sommer, auch in der jetzt vorliegenden Jahresbilanz 2000 für das niedersächsische Bauhauptgewerbe niedergeschlagen.

So ergebe sich bei der Bauproduktion, gemessen an den geleisteten Arbeitsstunden, ein Minus von 5,9 Prozent. Dies resultiere aus einem Rückgang der Produktionsstunden im Hochbau von 5,7 und im Tiefbau von 6,3 Prozent. Insgesamt wurden knapp 121 Millionen Produktivstunden geleistet (= minus 5,9 Prozent).

Die Auftragseingänge lagen bei den von der amtlichen Statistik erfassten Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten nach Aussage Sommers mit etwa 10,6 Milliarden DM um 10,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Ursächlich hierfür waren starke Rückgänge der Aufträge im Hochbau von minus 12,9 Prozent, vor allem durch den Einbruch im Wohnungsbau von minus 21,1 Prozent. Die deutlichen Rückgänge in allen Sparten des öffentlichen Baues (öffentlicher Hochbau: minus 7,5 Prozent; Straßenbau: minus 5,8 Prozent; sonstiger öffentlicher Tiefbau: minus 7,7 Prozent) führte Sommer nicht auf mangelnden Baubedarf, sondern ausschließlich auf den seit Jahren anhaltenden Sparkurs im Investitionsbereich der Gebietskörperschaften zurück.

Wie Sommer weiter mitteilte, hat der Auftragsrückgang im letzten Jahr die Unternehmen der niedersächsischen Bauwirtschaft zu einem weiteren Abbau der personellen Kapazitäten gezwungen. Die Zahl der Beschäftigen sei im Vergleich zu 1999 um insgesamt 3,7 Prozent auf jahresdurchschnittlich etwa 97.500 zurückgegangen. Damit einhergehend sind auch die gezahlten Löhne und Gehälter um 3,2 Prozent auf knapp 5,1 Milliarden DM gesunken.

Die Umsatzzahlen wiesen einen Rückgang von 6,5 Prozent aus. Dieser resultiere aus einem Rückgang der Umsätze im Hochbau von 6,7 Prozent und im Tiefbau von 6,1 Prozent. Besonders gravierend seien die Umsatzeinbrüche im Wohnungsbau mit 10,2 Prozent sowie im öffentlichen Hochbau mit 12,3 Prozent. Im Tiefbau sei der Rückgang vor allem auf den Straßenbau mit minus 6,3 Prozent sowie im sonstigen öffentlichen Tiefbau mit 6,5 Prozent zurückzuführen.

Nach Worten Sommers lässt auch die Nachfrageentwicklung im Hochbau, gemessen an den erteilten Baugenehmigungen, nicht auf eine Belebung der niedersächsischen Baukonjunktur im Jahr 2001 hoffen. Insgesamt wurden im zurückliegenden Jahr acht Prozent weniger Baugenehmigungen bei einem Volumen von knapp 46 Millionen Kubikmeter Rauminhalt erteilt als 1999. Diese Zahl geht hauptsächlich auf einen starken Rückgang im Wohnungsbau von 14,7 Prozent zurück. Besonders Besorgnis erregend sei hier der Rückgang im Geschosswohnungsbau um 29,5 Prozent. Der Wirtschaftsbau ging dagegen nur geringfügig um 1,2 Prozent zurück.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bauindustrie für Niedersachsen e.V. Eichstr. 19 30161 Hannover Telefon: 0511/348340 Telefax: 0511/3480711

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