Jahres-Pressekonferenz: Die Einzelhandelskonjunktur 2002 bleibt ohne Schwung / Große Hoffnung auf Weihnachtsgeschäft
(Nürnberg) - Die einen sprechen von einer volkswirtschaftlichen Wachstumspause, die anderen von einer handfesten Konjunkturkrise. Auf jeden Fall befindet sich der deutsche Einzelhandel im schwersten Jahr seiner Geschichte. Das Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft leidet unter dem konjunkturellen Stimmungstief. Ein Ende dieser Konsumflaute ist vorerst nicht in Sicht. So sinkt in den meisten befragten Firmen der Umsatz wegen der anhaltenden Wirtschaftsschwäche. Auch die Steuererhöhungsdiskussionen sind Gift für die Stimmung der Konsumenten. Preiserhöhungen lassen sich in dieser Phase praktisch nicht durchsetzen und die Gewinne geraten immer stärker unter Druck.
Der Spielwaren-Facheinzelhandel konnte sich der allgemeinen Konjunkturflaute bislang nicht entziehen. Natürlich gibt es nach wie vor Unternehmen, die entgegen dem Trend deutliche Zuwächse melden. Unterm Strich aber überwiegen die Rückgänge. So lag das Umsatzminus laut Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) über alle Vertriebswege innerhalb der ersten neun Monate des Jahres 2002 aufgelaufen zwischen 1-10 Prozent.
Der mittelständisch geprägte Fachhandel reagiert auf den erhöhten Lagerdruck und die dünner werdende Finanzdecke in erster Linie mit Zurückhaltung beim Wareneinkauf. Dr. F. Panne, BVS-Vorsitzender: Bereits nach Ablauf des ersten Quartals 2002 zeichnete sich für den Spielwaren-Handel ein sehr schwieriges Jahr ab. Der Wettbewerb um Kunden nimmt immer aggressivere Formen an und die Eigenkapitalreserven im Handel sind nach den letzten mageren Jahren vielfach aufgebraucht. Massive Kostensenkungen sind deshalb unumgänglich. Allerdings sind die Handlungsspielräume bereits weitgehend ausgeschöpft.
Hinzu kommt, dass der ohnehin magere Umsatz durch massive Preiszugeständnisse teuer erkauft ist. Liquidität geht derzeit leider vor Rentabilität. Bei Handelsunternehmen und Herstellern ist vor diesem Hintergrund mit einer weiteren Konsolidierung zu rechnen. Grundsätzlich erwartet der Kölner Verband frühestens Mitte 2003 einen spürbaren Aufschwung im Handel.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels e.V. (BVS)
An Lyskirchen 14
50676 Köln
Telefon: 0221/271660
Telefax: 0221/2716620