IW-Wohnindex: Kaufpreise stagnieren, Mieten schießen nach oben
(Köln) - In vielen deutschen Städten sind die Neuvertragsmieten deutlich gestiegen, Kaufpreise bleiben dagegen stabil: Das zeigt der neue Wohnindex des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besonders in Berlin, Essen und Frankfurt sind die Preise gestiegen.
Gute Nachrichten für Immobilienkäufer, schlechte für Mieter: Wer eine Immobilie kaufen möchte, zahlt ähnlich viel wie noch vor einem Jahr, die Preise stagnieren. Neuvertragsmieten sind dagegen im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,7 Prozent gestiegen, wie der IW-Wohnindex für das vierte Quartal 2024 zeigt. Besonders groß war der Sprung in Berlin (8,5 Prozent mehr), in Essen (8,2 Prozent mehr) und in Frankfurt (8 Prozent). Auch Mieter in Leipzig (7,3 Prozent) und Hamburg (5,4 Prozent) müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Käufer zögern – das treibt die Preise
Dass die Mieten weiter steigen, liegt vor allem daran, dass Wohnungen in vielen Regionen noch immer viel zu knapp sind, besonders in Städten und begehrten Lagen. Anders bei Käufern: Im vergangenen Jahr sind die Zinsen zwar leicht gesunken, aber die Erschwinglichkeit ist noch deutlich schlechter als 2022, dadurch zögern viele potenzielle Käufer den Schritt hinaus oder fragen eher Mietwohnungen nach, was den Mietmarkt zusätzlich unter Druck setzt.
Mieter zahlen für den Wohnungsmangel
Noch deutlicher wird diese Entwicklung beim Vergleich mit 2022. In nur zwei Jahren sind die Neuvertragsmieten in etlichen deutschen Städten um mindestens zehn Prozent gestiegen. Spitzenreiter ist Berlin mit mehr als 22 Prozent. „Mieter zahlen für den Mangel“, sagt IW-Immobilienexperte Pekka Sagner. Entspannung ist nicht in Sicht: Auch 2025 entstehen deutlich zu wenige neue Wohnungen. „Wenn es so weitergeht, wird Wohnen zum Luxus. Dazu darf es nicht kommen“, so Sagner.
Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 Köln, Telefon: 0221 4981-0