Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

IW-Verbandsumfrage: Wirtschaft erwartet kaum Besserung

(Köln) - Die Krise der deutschen Wirtschaft hält an. Nach wie vor überwiegt die Zahl jener Wirtschaftsverbände, die pessimistisch nach vorn blicken – ein echter Aufschwung ist vorerst außer Sichtweite. Die Beschäftigungssituation wird sich zudem in vielen Branchen voraussichtlich verschlechtern.

Schlimmer geht nimmer? Leider doch: Nachdem die IW-Verbandsumfrage bereits Ende 2023 ein trübes Stimmungsbild der deutschen Wirtschaft zeichnete, sieht es zum Jahreswechsel 2024/2025 noch düsterer aus (Grafik):

Von den 49 befragten Wirtschaftsverbänden sagen 31, die Lage in ihren Unternehmen sei schlechter als vor einem Jahr.

Ereignisse wie die erneute Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten und das Ende der Ampelkoalition hierzulande haben die Verunsicherung in der deutschen Wirtschaft nochmals vergrößert. Vorerst spricht wenig dafür, dass sich die Konjunktur 2025 merklich erholt (siehe “IW-Konjunkturprognose: Lage der deutschen Wirtschaft bleibt schlecht”). Dazu passen die Erwartungen der Verbände:

Zwar gehen 16 Branchen für das Jahr 2025 von einer höheren Produktion beziehungsweise besseren Geschäften aus als im abgelaufenen Jahr – 20 Branchen rechnen allerdings mit einem Rückgang.

Die Industrieverbände aus den Branchen Gießereien, Stahl- und Metallverarbeitung, Kunststoffverarbeitung sowie der Druckindustrie erwarten sogar deutlich niedrigere Produktionszahlen als 2024. Einen Anstieg erhoffen sich unter anderem die Automobil- und die Elektroindustrie – wobei dies vor dem Hintergrund der zum Teil heftigen Einbußen in den zurückliegenden Jahren zu relativieren ist. Wesentliche Zuwächse haben nur die Unternehmen der Pharmaindustrie und der Versicherungswirtschaft auf dem Zettel.

Angesichts der unterm Strich wenig rosigen Geschäftsaussichten werden viele Unternehmen im neuen Jahr weniger investieren:

Insgesamt 20 Verbände erwarten einen Investitionsrückgang – dies gilt nicht zuletzt für viele energieintensive Sparten des Verarbeitenden Gewerbes.

All dies schlägt sich 2025 voraussichtlich spürbar auf dem Arbeitsmarkt nieder. Jedenfalls rechnen 25 der vom IW befragten Verbände damit, dass ihre Mitgliedsunternehmen Personal abbauen werden – darunter die baunahen Branchen, aber auch Industriezweige wie der Maschinenbau sowie die Automobilindustrie und ihre Zulieferer. Lediglich sieben Verbände sind zuversichtlich, dass die Beschäftigung in ihren Firmen wachsen wird. Hierzu zählen unter anderem die Pharmabranche, Speditionen sowie die Energie-, Wasser- und Entsorgungswirtschaft.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 Köln, Telefon: 0221 4981-0

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