IVD: Klara Geywitz kann auf die Immobilienwirtschaft zählen
(Berlin) - Eigenständiges Bauministerium, hohe Neubau-Zielmarke und Bündnis sind richtige Signale / Fokus darf nicht allein auf Neubau gelegt werden / Potenzial der Bestandsertüchtigung stärker berücksichtigen
"Mit der offiziellen Verkündung des Zuschnitts des für Bauen und Wohnen zuständigen Ministeriums und dessen Hausspitze steht dem dringenden Neustart der Wohnungspolitik nichts mehr im Wege. Wir freuen uns, mit Klara Geywitz eine Ministerin zu bekommen, die als erfahrene Landes- und Kommunalpolitikerin die ganz konkreten Probleme kennt, die Bauvorhaben vor Ort oftmals im Wege stehen", kommentiert Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverband Deutschland IVD - Die Immobilienunternehmer, die lang erwartete Komplettierung des neuen Kabinetts seitens der SPD.
"In den Bereichen Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung kommen auf die neue Bauministerin enorme Herausforderungen zu, zu deren Bewältigung wir ihr unsere volle Unterstützung zusichern. Das im Koalitionsvertrag gesetzte Ziel, die ländlichen Räume stärker in den Fokus zu nehmen, um auch so für gleichwertige Lebensverhältnisse zu sorgen, sei ein ebenso wichtiges Signal wie das vereinbarte Ziel, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen. Allerdings sollte Frau Geywitz dieser Zielmarke nicht alles unterordnen, so Schick.
Die durch die vorherige Bundesregierung forcierte Bautätigkeit schlage bereits positiv auf die Mietpreisentwicklung durch. "Das steigende Wohnungsangebot lässt in Kombination mit den aktuellen demografischen Trends nur eine Schlussfolgerung zu: Die Ausweisung von Neubaugebieten mit der Gießkanne ist in der aktuellen Situation nicht geboten und kann sich mitunter sogar kontraproduktiv auswirken. Es gilt, sich beim Neubau auf jene Regionen zu konzentrieren, die nach wie vor einen hohen Zuzug und entsprechende Wohnungsknappheiten aufweisen. In den ländlichen Räumen und strukturschwächeren Regionen sollte man stattdessen priorisiert den Gebäudebestand in den Blick nehmen", sagt der IVD-Präsident und ergänzt: "Durch bedarfsgerechte und energetische Ertüchtigung von un- oder untergenutzten Wohngebäuden sowie Umnutzung leerstehender Gewerbeflächen in Wohnraum lässt sich die zunehmende Entkoppelung von Wohn- und Arbeitsort nutzen, um die ländlichen Räume auch ohne Neubau und zusätzliche Versiegelung zu stärken. Das ebenfalls im Koalitionsvertrag vereinbarte Bündnis sollte sich unter Einbeziehung aller relevanten Player so schnell wie möglich konstituieren, um diese differenzierten Weichenstellungen vorzunehmen."
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