IT und Telekommunikation europaweit im Aufwind / Neue Studie des European Information Technology Observatory erwartet 3,1 Prozent Wachstum für Westeuropas ITK-Märkte / Digitale Consumer Electronics liegen mit 15,8 Prozent im Plus
(Hannover) - Der Markt der Informationstechnik und Telekommunikation gewinnt spürbar an Fahrt. Für 2004 wird für Westeuropa ein Wachstum um 3,1 Prozent auf 611 Milliarden Euro vorausgesagt. 2005 soll der Markt weiter an Substanz gewinnen und um 4,4 Prozent auf 638 Milliarden Euro zulegen. Im vergangenen Jahr hatte die Steigerung lediglich 0,8 Prozent betragen. Alle Ländermärkte liegen im Plus. Den Spitzenplatz nimmt derzeit Spanien mit Zuwächsen von 5,5 Prozent ein. Deutschland und Frankreich entwickeln sich leicht unterhalb des Durchschnitts. Dies sind die Ergebnisse der jüngsten Studie des European Information Technology Observatory (EITO), die der Präsident des Bundesverbands BITKOM, Willi Berchtold, in Hannover im Vorfeld der CeBIT vorstellte. Berchtold: "Die ITK-Branche gewinnt an Kraft. Diese Kraft müssen wir auf die Straße bringen. Dann können wir unsere Volkswirtschaft insgesamt über die 2-Prozent-Marke heben."
Weltweit wächst der ITK-Markt nach Berechnungen des EITO im laufenden Jahr um 4,3 Prozent auf 2,16 Billionen Euro und wird 2005 um weitere 130 Milliarden Euro steigen. Damit hat sich der ITK-Umsatz seit 1994 mehr als verdoppelt. Dabei verlieren die USA, Japan und Europa wie in den vergangenen Jahren leicht an Gewicht. Regionen mit besonderer Dynamik sind Ost-Asien, Mittelosteuropa sowie bestimmte Länder Lateinamerikas. Für Mittelosteuropa erwartet EITO ein Plus von 8,1 Prozent.
Wesentlicher Wachstumstreiber in Europa sind die Telekommunikationsdienste mit 4,3 Prozent Plus. Bis 2006 werden 38 Millionen Haushalte per DSL oder Kabelmodem breitbandig mit dem Internet verbunden sein. Hinzu kommt der Start der UMTS-Dienste. Die Umsätze im Mobilfunk werden im laufenden Jahr um 6,7 Prozent zulegen.
Starke Wachstumsimpulse kommen des Weiteren aus der Software. Hier rechnet das EITO für Westeuropa mit einem Plus von 4,6 Prozent in diesem Jahr und 6,5 Prozent im kommenden Jahr auf dann 72 Milliarden Euro. Leicht unterdurchschnittlich entwickeln sich hingegen die Umsätze mit Hardware und IT-Dienstleistungen. Nach einem kräftigen Einbruch 2003 steigt der Verkauf von ITK-Geräten und -Systemen in diesem Jahr um 1,4 Prozent. IT-Dienstleistungen wachsen um 2,2 Prozent (siehe Grafik).
Spitzenreiter sind digitale Consumer Electronics. Hier wachsen die westeuropäischen Umsätze laut EITO um 15,8 Prozent auf 28,3 Milliarden Euro. Markttreiber sind weiterhin Flachbildschirme und Projektionsgeräte mit einem Plus von 68 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro und Digitalkameras mit einem Plus von 19 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Berchtold: "Die CeBIT hat auf diesen Trend reagiert und erhält hier die volle Unterstützung von BITKOM. Digitale Consumer Electronics sind ab sofort integraler Bestandteil der CeBIT und die Messe wird hier bereits im ersten Jahr das volle Programm zeigen."
"Die Minus- und Stillstandsjahre sind vorbei, und das Wachstum gewinnt spürbar an Substanz", kommentiert BITKOM-Präsident Berchtold die Zahlen. Dieses werde sich auf der am 18. März beginnenden CeBIT bestätigen: "Die CeBIT wird den positiven Trend, den wir auch in Deutschland seit dem vierten Quartal 2003 spüren, festigen und verstärken." Schon 2004 soll die ITK-Branche wieder deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum liegen.
Berchtold fordert die Politik auf, diese Erholung nicht durch zusätzliche Belastungen zu torpedieren. So dürften etwa die Telekommunikationsfirmen durch die angedachte Vorratsspeicherung von Verbindungsdaten allein in Deutschland durch dreistellige Millionenbeträge belastet werden. Auch müsse die Politik den Verwertungsgesellschaften von urheberrechtlich geschützten Werken klare Grenzen bei ihren finanziellen Forderungen an die Geräte-Hersteller setzen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM)
Volker Müller, Pressesprecher
Albrechtstr. 10, 10117 Berlin
Telefon: 030/275760, Telefax: 030/27576400