Iran: Wissenschaftler Ahmadreza Djalali von Todesstrafe bedroht / HRK-Präsident protestiert erneut
(Bonn) - Das oberste Gericht des Iran hat den Antrag abgewiesen, die gegen den seit fast zwei Jahren inhaftierten Wissenschaftler Dr. Ahmadreza Djalali verhängte Todesstrafe zu überprüfen. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat daraufhin abermals die sofortige Aufhebung der Todesstrafe sowie die bedingungslose Freilassung des Wissenschaftlers gefordert.
In einem offenen Brief an das iranische Staatsoberhaupt, Ayatollah Ali Khamenei, setzt sich der HRK-Präsident außerdem dafür ein, Dr. Djalali umgehend Zugang zu medizinischer Versorgung zu gewähren. Der Gesundheitszustand des Wissenschaftlers hat sich in der Haft offenbar deutlich verschlechtert. Hippler mahnt den Iran, die Menschenrechte zu wahren, die akademischen Freiheiten zu schützen und die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit zu würdigen.
"Zweifelsohne bieten die Wissenschaftsbeziehungen zum Iran großes Potential. Die Wahrung der akademischen Freiheiten und der Schutz der Menschenrechte sind jedoch Grundbedingungen der Kooperation," so Hippler.
Gegen die Verhaftung und Verurteilung von Dr. Djalali gibt es anhaltende internationale Proteste. Die HRK unterstützt den Aufruf des internationalen Netzwerks Scholars at Risk, Unterstützerschreiben für Ahmadreza Djalali an die iranische Regierung zu schicken.
Der HRK-Präsident hat sich bereits mehrfach gegenüber der iranischen Staatsführung für eine Freilassung von Ahmadreza Djalali eingesetzt. Djalali lebt und arbeitet in Schweden, wo er am Karolinska Institut tätig ist. Seine Festnahme in Teheran erfolgte im April 2016 im Zusammenhang mit einem Konferenzbesuch.
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