Investitionsschwäche erreicht deutsche Werkzeugmaschinenindustrie
(Frankfurt am Main) - Erstmals seit drei Jahren ist der Auftragseingang im deutschen Werkzeugmaschinenbau wieder ins Minus gerutscht. Im dritten Quartal 2008 sank die Nachfrage insgesamt um 12 Prozent. Die Bestellungen aus dem Inland lagen 15 Prozent unter Vorjahr, die Orders aus dem Ausland 9 Prozent. Für die ersten drei Quartale 2008 insgesamt registrierte die Branche noch einen Auftragszuwachs von 5 Prozent. In den beiden Vorjahren profitierte sie von einer Nachfragesteigerung um fast 50 Prozent.
Im dritten Quartal findet die allgemeine Investitionsschwäche nun auch in unserer Industrie ihren Niederschlag, räumt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), ein. Der VDW habe ohnehin erwartet, dass die Nachfrage im zweiten Halbjahr 2008 deutlich sinken werde. Die Finanzkrise und die drastischen Maßnahmen der Automobilindustrie verunsicherten die Unternehmen darüber hinaus jedoch zusätzlich über die weitere Entwicklung.
Dennoch bekräftigt der VDW für das laufende Jahr seine Erwartung, dass die Produktion noch einmal zweistellig wächst, um mindestens 10 Prozent. Der historisch einmalig hohe Auftragsbestand sichert Auslastung und Beschäftigung bis weit in das nächste Jahr hinein, betont VDW-Geschäftsführer Schäfer.
Im kommenden Jahr allerdings wird sich der Nachfragerückgang fortsetzen und die Werkzeugmaschinenproduktion Federn lassen müssen. Gleichwohl gibt es Branchen, z.B. in der Energieerzeugung, die auch weiterhin investieren werden. Chancen ergeben sich außerdem in Marksegmenten mit neuen Anforderungen auch in der Automobilindustrie. Beispielsweise verlangt die Entwicklung kompakter Motoren und Antriebe Investitionen in neue Fertigungseinrichtungen.
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