Pressemitteilung | Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR

Investitionsfeindliches Klima im deutschen Gesundheitswesen

(Kiel) - Die ungewisse Zukunft der Heilberufe wirkt sich nachteilig auf die Investitionen in den Praxen aus. Eine Umfrage der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein ergab, dass vier von fünf Zahnärzten im Land ihre betriebsbedingten Investitionen zurückfahren müssen. Auf die Frage nach Steuerungsmaßnahmen aufgrund der aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklung in Deutschland gaben 79,6 Prozent der Zahnärzte an, die betriebsbedingten Investitionen in ihren Praxen künftig senken zu müssen.



Betriebliche Ausgaben wollen die Zahnärzte u.a. in der Beschaffung ihres Materials einsparen. 69,6 Prozent der Zahnärzte wollen ihr Material künftig günstiger einkaufen. 25,9 Prozent wollen einfacheres Material verwenden.



Neben den Zahnärzten halten sich auch die Zahntechniker mit ihren Ausgaben zurück. Obermeister Peter Thomsen von der Zahntechniker-Innung Schleswig-Holstein: ´"Besonders Investitionen in neue Technologien fallen zunehmend schwerer." Die schleswig-holsteinischen Handelshäuser für Dentalgeräte und –materialien merken die Umsatzeinbrüche deutlich. Im Dental-Depot Paul Stolzenburg in Kiel spürt man die nachlassende Investitionsbereitschaft der Zahnärzte. Die Investitionen seien um rund 30 Prozent zurückgegangen. Bei Schumann-Dental in Flensburg hat man bereits Konsequenzen gezogen. Fünf Mitarbeiter mussten in diesem Jahr wegen der ungewissen Situation im Gesundheitswesen entlassen werden. "Es herrscht allgemeine Verunsicherung bei den Zahnärzten. Keiner weiß, was die Gesundheitsreform bringt", sagt Dieter Halbig von Schumann-Dental (40 Mitarbeiter). Auch Halbig beziffert den Investitionsrückgang auf rund 30 Prozent.



Die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein fordert klare Weichenstellungen für die Zukunft im deutschen Gesundheitswesen. Kammerpräsident Dr. Tycho Jürgensen sprach sich für ein Verschieben der zum ersten Januar 2000 geplanten Gesundheitsreform aus. Jürgensen wünscht sich eine Reform, die den Zahnärzten langfristig Rechtssicherheit gibt und die Harmonisierung im europäischen Gesundheitswesen berücksichtigt. Beide Ziele sieht der Kammerpräsident im vorgelegten Entwurf der Bundesregierung nicht erreicht



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Hinweis: Die Dental-Handelsunternehmen in Flensburg und Kiel sind gemeinsam mit der Zahnärztekammer gerne bereit, Ihnen die Auswirkungen der Gesundheitsreform am Beispiel Ihres Unternehmens im persönlichen Gespräch zu erläutern. Den Kontakt stellt die Zahnärztekammer Schleswig-Holstein gerne her.



Ansprechpartner:

Hans-Peter Küchenmeister

Vizepräsident der Zahnärztekammer

Telefon 04328/722477 - Telefax 04328/722478

Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein Öffentlichkeitsarbeit und Presse: Westring 498, 24106 Kiel Telefon (04 31) 38 97 - 230 Telefax (04 31) 38 97 - 210

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