Investitionen im Bau- und Verkehrsbereich reichen nicht aus / VBI kritisiert Einsparungen des Bundes im Infrastruktursektor / Tausende Arbeitsplätze gefährdet
(Berlin) - Mehr als 1.500 Arbeitsplätze hoch qualifizierter Ingenieure in Planungsbüros sind durch den gestern (09. September) von Bundesminister Dr. Manfred Stolpe vorgelegten Haushaltsplan für Investitionen im Verkehrsbereich gefährdet. Die im Haushalt eingestellten Mittel für Investitionen im Bahnsektor reichen bei weitem nicht aus. Dies sagte der Präsident des Verbandes Beratender Ingenieure VBI, Dr.-Ing. Volker Cornelius, am Freitag in Berlin.
Unabhängig von den Zahlenspielen des Ministeriums bleibe festzustellen, dass die Bundeszuschüsse für die Schiene innerhalb der letzten zwei Jahre um mehr als Zweidrittel gekürzt wurden. Die bewilligten Mittel erlaubten nur noch den Erhalt des Bestandsnetzes und die Verwirklichung einiger weniger Neubauvorhaben. Deutschland ist mehr denn je ein Transitland. Die Anforderungen, die sich aus der EUOsterweiterung ergeben, schlagen sich im Haushaltentwurf nicht nieder.
Wir brauchen eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, um den künftigen Verkehrsströmen in Europa gerecht zu werden. So ist das Verkehrschaos vorprogrammiert, sagte Cornelius. Allerdings obliege dem Bund nicht die alleinige Verantwortung für Investitionen. Auch die Länder und Kommunen seien hier gefordert. Nicht nur Straßen, sondern auch Wasser- und Abwasserinfrastruktur oder Schulen seien zum Teil in alarmierendem Zustand.
Cornelius: In den deutschen Planungsbüros ist der Investitionsrückgang schon jetzt deutlich zu spüren. Auftragsstop und der Abbruch bereits laufender Projekte sind an der Tagesordnung. Wir befürchten derzeit einen massiven Stellenabbau, insbesondere bei Bahnplanern und Vermessern. Die Insolvenz von vielen Büros werde folgen. Hier gehe unwiderruflich einzigartiges Know-how verloren.
Deutschland hatte in der Vergangenheit immer einen besonderen Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung von Investoren: Die hervorragende Infrastruktur und die vorbildliche Ausbildung seiner Fachleute. Mit Sparbeschlüssen wie diesem setzen wir beide Vorteile leichtfertig und unwiderruflich aufs Spiel, sagte Cornelius.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Beratender Ingenieure e.V. (VBI)
Budapester Str. 31, 10787 Berlin
Telefon: 030/260620, Telefax: 030/26062100
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- VBI begrüßt Initiative gegen Abmahnvereine / Ingenieurverband fordert zügige Verabschiedung des Gesetzes zur Stärkung des fairen Wettbewerbs
- Fachkräftemangel bremst Planerkonjunktur / Ingenieurbüros melden Umsatzzuwachs / Suche nach qualifiziertem Personal immer schwieriger
- VBI-Präsident schreibt an Bundesminister Seehofer: Bauen hat im Bundesministerium keine Heimat mehr