Invasive Arten gefährden heimische Biodiversität sowie Land- und Forstwirtschaft / BBV-Umweltpräsident Köhler fordert Politik zu raschem Handeln auf
(München) - So wären diese bei 60 Prozent der bereits ausgestorbenen Spezies ein entscheidender Faktor und bei 16 Prozent sogar die alleinige Ursache. "Das zeigt auf, dass die Folgen der Ausbreitung invasiver Arten bisher massiv unterschätzt wurden", so Stefan Köhler, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverbandes.
Die ökonomischen Schäden werden vom Weltbiodiversitätsrat pro Jahr auf mehr als 400 Milliarden Dollar geschätzt und haben sich seit 1970 jede Dekade vervierfacht. Die Autoren vermuten, dass die tatsächlichen Kosten sogar noch deutlich höher liegen. "Die Land- und Forstwirtschaft ist von invasiven Arten mit am meisten betroffen. Beispiele sind etwa der Erreger des Ulmensterbens, die Kirschessigfliege oder der Maiswurzelbohrer. Diese eingewanderten Schaderreger und Pathogene können immense Verluste verursachen und somit die Existenz bäuerlicher Familien bedrohen", betont Köhler. "Den Landwirtinnen und Landwirten muss der Einsatz effektiver Werkzeuge zum Schutz vor invasiven Arten ermöglicht werden. Dazu zählt auch der Pflanzenschutz, ganz nach dem Prinzip 'So wenig wie möglich, so viel wie nötig'."
"Durch einen Managementplan muss sichergestellt sein, dass staatliche Institutionen, Landeigentümer, Bewirtschafter sowie Jäger und Umweltverbände gemeinsam an einem Strang ziehen. Invasive Arten sind ein gesamtgesellschaftliches Problem, deshalb sollte es auch gemeinsam angegangen werden", so Köhler.
"In der EU wurden in der Vergangenheit bereits wichtige Grundsteine gelegt, um die Ausbreitung invasiver Arten einzudämmen", erklärt Köhler. "Diese müssen jedoch rasch mit weiteren effektiven Maßnahmen flankiert werden. So werden dringend intensivere Grenzkontrollen im internationalen Handel benötigt. Die Politik ist gefordert, die heimische Biodiversität sowie die land- und forstwirtschaftliche Produktion besser vor invasiven Spezies zu schützen!"
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