interSim - Digital Lernen durch interaktive Simulation
(Hennef) - Mit digitalen Qualifizierungsangeboten das Potenzial von Computersimulationen für die Berufsbildung in der Wasser- und Abfallwirtschaft nutzen - dieses Ziel steht im Fokus des Verbundprojektes interSim - Digital Lernen durch interaktive Simulation. Mit dem Kick-Off bei der Verbundkoordinatorin Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) wurden die gemeinsamen Projektaktivitäten heute offiziell gestartet. „Abwassertechnische Systeme sind geprägt durch dynamische Randbedingungen und komplexe Verfahrensschritte. Mithilfe von Computersimulationen können Lernende Zusammenhänge eigenständig nachvollziehen und ihr Prozessverständnis vertiefen“, betont DWA-Projektreferentin Dr. Inken Rabbel.
interSim ist Teil des InnoVET-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und wird als InnoVET PLUS-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums gefördert. Gemeinsam mit den Projektpartnern ifak Institut für Automation und Kommunikation e.V., Sächsische Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe Dresden mbH (SBG) sowie der Universität Duisburg-Essen mit dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft und dem Lehrstuhl für Technologie und Didaktik der Technik entwickelt die DWA in den nächsten drei Jahren digitale Qualifizierungsangebote für die Wasser- und Abwasserwirtschaft. Eine Besonderheit dabei ist die Konzeption einer neuen Fortbildung zum Berufsspezialisten „Aquamatiker/in“, die die bislang bestehende Lücke zwischen der umwelttechnischen Berufsausbildung und Abwassermeister/in schließt.
Simulationsmodelle sind zum Erwerb von Wissen und Handlungskompetenz hervorragend geeignet. Experimente sind mit Simulationsmodellen mit wenig Zeitaufwand und ohne Risiko für reale Systeme umsetzbar. Sowohl Standardszenarien als auch ungewöhnliche Ereignisse und Havarien und der mögliche Umgang damit lassen sich abbilden und testen. Die Simulationen liefern Innenansichten von Prozessen, die an realen Systemen nicht gewonnen werden können. Dieses Potenzial für die berufliche Aus- und Weiterbildung zu heben, ist Ziel von interSim. Dafür wird die bewährte Simulationssoftware SIMBA# in die digitale Lernplattform der DWA eingebettet.
Die entwickelten Lernszenarien werden in das Produktportfolio der DWA und die Produktpalette des ifak integriert. Darüber hinaus werden die Projektergebnisse über das breite Netzwerk der DWA und durch Train-the-Trainer-Maßnahmen in die Branche getragen. Der Transfer in die betriebliche und überbetriebliche Aus- und Weiterbildung gelingt durch die direkte Projektbeteiligung der SBG und durch die innerverbandliche Gremienarbeit der DWA. Den branchenübergreifenden Transfer fördert die DWA im Rahmen ihrer bildungspolitischen Aktivitäten.
AZUBOT – Lernen mit Performanz-Assessment und KI-Assistenz
Teil des InnoVET PLUS-Programms ist auch das Förderprojekt AZUBOT – Lernen mit Performanz-Assessment und KI-Assistenz. Die DWA ist hier als Projektpartnerin aktiv, koordiniert wird AZUBOT von der inter 3 GmbH, Berlin. In AZUBOT untersuchen die DWA und inter 3 gemeinsam mit dem Bildungszentrum für die Ver- und Entsorgungswirtschaft gGmbH (BEW) sowie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI), inwieweit sich die Attraktivität der Ausbildung durch den Einsatz eines KI-gestützten digitalen Lernbegleiters und attraktiver Lernmedien steigern lässt. Die Untersuchung erfolgt wie bei interSim am Beispiel der Ausbildungsrichtung "Umwelttechnologe/Umweltechnologin für Abwasser-bewirtschaftung". Der Bedarf an Fachkräften ist hier bereits heute deutlich höher ist als die Anzahl der Absolventinnen und Absolventen. Betriebe sehen in der Digitalisierung der Ausbildung einen wichtigen Hebel, um die Attraktivität des Berufsbildes zu steigern. Die Projekte AZUBOT und interSim leisten hierzu einen Beitrag.
Quelle und Kontaktadresse:
DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Stefan Bröker, Pressesprecher(in), Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef, Telefon: 02242 8720