Internationales Jahr der Pflanzengesundheit: UNIKA-Leitlinien mit wichtigen Informationen und Tipps zum integrierten Pflanzenschutz im Kartoffelanbau
(Berlin) - Die Kartoffel ist nicht nur ein beliebtes, gesundes und vielseitiges Nahrungsmittel. Sie stellt auch hohe Ansprüche an die Pflege und Führung der Feldbestände. Produziert wird sie in Deutschland nach sehr hohen Standards, gemäß den Kriterien des integrierten Pflanzenschutzes. Die von der UNIKA hierzu erstellten, auch von der Bundesregierung anerkannten Leitlinien liefern Praktikern wichtige Informationen und Tipps zur Umsetzung im Kartoffelanbau. Zunehmend gehen jedoch wichtige Werkzeuge zur Gesunderhaltung der Kartoffeln verloren, ohne dass praktikable Alternativen zur Verfügung stehen.
"Damit die erforderlichen Qualitäten für die verschiedenen Verwertungsrichtungen der Kartoffel wirtschaftlich produziert werden können, sind während der gesamten Vegetationsperiode umfangreiche Maßnahmen zur Pflege und Gesunderhaltung der Kulturen notwendig. Bereits mit der Wahl des richtigen Pflanzgutes wird ein entscheidender Grundstein für die spätere Entwicklung und Ernte gelegt. Denn nicht der dümmste Bauer hat gewöhnlich die dicksten Kartoffeln, sondern derjenige, der sein Handwerk versteht und auch den Wettergott auf seiner Seite hatte," so Olaf Feuerborn, Vorstandsvorsitzender der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e. V. (UNIKA) anlässlich des Internationalen Jahres der Pflanzengesundheit 2020.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat in diesem Jahr das Motto Pflanzengesundheit ausgelobt, um auf die Bedeutung gesunder Pflanzen für die Ernährung, für saubere Luft und das Klima herauszustellen. Aber auch bei Pflanzen allgemein besteht durch den weltweiten Handel, den Tourismus und eines sich wandelnden Klimas das Risiko, dass Krankheiten oder Schädlinge in Regionen neu eingeschleppt werden. Ein bedeutender Beitrag zur nachhaltigen Pflanzenproduktion ist der Schutz vor Ein- und Verschleppung von Schadorgansimen und damit auch Schutz der Umwelt und der Verbraucher in Deutschland.
"Die Kartoffel leistet hierzu wertvolle, unverzichtbare Beiträge, allen voran als eines der weltweit wichtigsten Grundnahrungsmittel. Für die Akteure der deutschen Kartoffelwirtschaft, die zu den innovativsten und erfolgreichsten weltweit gehören, ist die Kartoffelerzeugung nach den Kriterien des integrierten Pflanzenschutzes dabei Aufgabe und Herausforderung zugleich", so Feuerborn.
Um dem Praktiker hierzu wichtige Informationen und Hilfestellungen bei der Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes im Kartoffelanbau an die Hand zu geben, hat die UNIKA entsprechende Leitlinien erarbeitet. Diese, auch von der Bun-desregierung anerkannte und in den Nationalen Aktionsplan Pflanzenschutz (NAP) aufgenommene Fachbroschüre beleuchtet dabei nicht nur die allgemeinen Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes (IPS) bezogen auf die Kultur Kartoffel. Sie geht darüber hinaus insbesondere auf tierische und bakterielle Schaderreger, Pilz-, Virus- und Lagerkrankheiten, Unkräuter sowie Krautminderung ein. Beginnend mit vorbeugenden Maßnahmen werden dazu in übersichtlicher Form und leicht verständlich praktische Empfehlungen und Handlungsanweisungen zusammengetragen. Die IPS-Leitlinien für den Kartoffelanbau sowie von der UNIKA ebenfalls erstellte Merkblätter zu wichtigen Schaderregern und Krankheiten der Kartoffel sind online abrufbar unter
https://unika-ev.de/index.php?option=com_content&view=article&id=105&Itemid=95.
Trotz der insgesamt optimistischen Aussichten und Chancen für den Kartoffelsektor ist der Blick in die Zukunft nicht ganz ungetrübt. Zunehmend gehen wichtige Werkzeuge zur Gesunderhaltung der Kartoffeln verloren, ohne dass praktikable Alternativen zur Verfügung stehen. "Um die Herausforderungen in Zeiten des Klimawandels - Stichwort European Green Deal - meistern zu können, bedarf es nicht nur umfangreicher gemeinsamer Anstrengungen", so der UNIKA-Vorstandsvorsitzende. "Gefragt sind vor allem kluge Ideen und neue Ansätze, aber auch eine differenzierte Betrachtungsweise. Eine pauschale Verteufelung des chemischen Pflanzenschutzes hilft uns nicht weiter. Wir wollen auch weiterhin dafür sorgen, dass der Verbraucher zuverlässig mit Kartoffeln aus der Region versorgt werden kann. Wegen der in Deutschland geltenden sehr hohen Produktionsstandards sind unsere Kartoffeln und die daraus hergestellten vielfältigen Erzeugnisse weit über unsere Landesgrenzen hinaus geschätzt und gefragt", betont Feuerborn.
Quelle und Kontaktadresse:
Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA)
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