Pressemitteilung | Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) - Generalsekretariat

Internationaler Tag der Vermissten / Ausnahmezustand fĂŒr Angehörige

(Berlin) - Viele Menschen weltweit verschwinden spurlos - ob wĂ€hrend bewaffneter Konflikte in ihren jeweiligen HeimatlĂ€ndern oder auf der Flucht ĂŒber Migrationsrouten. Auch in Deutschland leiden Tausende, weil sie nicht wissen, was mit ihren Angehörigen passiert ist. Zum Internationalen Tag der Vermissten am 30. August macht das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf sein humanitĂ€res Mandat aufmerksam: "Das DRK steht den Menschen bei der Suche nach vermissten Familienmitgliedern seit Jahrzehnten helfend zur Seite. Der DRK-Suchdienst findet Antworten auf ihre drĂ€ngenden Fragen und sorgt fĂŒr Gewissheit, soweit dies möglich ist. Allein im vergangenen Jahr haben wir insgesamt ĂŒber 10.000 Anfragen zur Suche und SchicksalsklĂ€rung erhalten", sagt DRK-PrĂ€sidentin Gerda Hasselfeldt.

Insbesondere bei aktuellen Suchanfragen arbeitet der DRK-Suchdienst eng mit den Suchdiensten der anderen 190 Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften zusammen. So kann er weltweit Informationen ĂŒber den Verbleib gesuchter Angehöriger erlangen und Familienmitglieder wieder miteinander in Kontakt bringen.

Im Jahr 2023 hat der DRK-Suchdienst im Rahmen der Internationalen Suche 2.629 vermisste Angehörige neu registriert (Stand: 1. Halbjahr 2024: 1.395). Schutzsuchende, vor allem aus Afghanistan, der Ukraine, sowie aus Irak und Somalia, haben hĂ€ufig auf der Flucht den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren. Der DRK-Suchdienst steht den Verzweifelten bei der Suche nach ihren Liebsten stets zur Seite. Getrennte Angehörige unterstĂŒtzt er auch bei Fragen zur FamilienzusammenfĂŒhrung, im Jahr 2023 mit 18.875 Beratungen bundesweit.

DarĂŒber hinaus bleibt die KlĂ€rung der Schicksale von Vermissten des Zweiten Weltkriegs eine wichtige Aufgabe: 2023 haben sich 7.806 Angehörige im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg an den DRK-Suchdienst gewandt, im 1. Halbjahr 2024 waren es 3.987. In 43 Prozent der FĂ€lle konnte der DRK-Suchdienst AuskĂŒnfte ĂŒber den Verbleib der Gesuchten geben.

"Diese Informationen sind fĂŒr Familien auch nach vielen Jahren von grĂ¶ĂŸter Bedeutung, um erlösende Gewissheit zu erlangen. Die Arbeit des Suchdienstes als eine Kernaufgabe des DRK ist sowohl historisch als auch aktuell von großer Relevanz. Dies unterstreichen nicht zuletzt die zahlreichen Anfragen bis zum heutigen Tag", sagt DRK-PrĂ€sidentin Hasselfeldt.

Der DRK-Suchdienst wird seit 1953 - inzwischen ĂŒber 70 Jahre - vom Bundesministerium des Innern und fĂŒr Heimat (BMI) institutionell gefördert.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) - Generalsekretariat Rebecca Winkels, Pressesprecherin Carstennstr. 58, 12205 Berlin Telefon: (030) 85404-0, Fax: (030) 85404-450

(jg)

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