Internationaler Tag der Pflege am 12. Mai: Vereinbarkeit von Beruf und Pflege - Malteser fordern: "Unternehmen sollen Mitarbeiter unterstützen"
(Köln) - Betriebskindergärten, flexible Arbeitszeiten und Heimarbeit: Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren viel einfallen lassen, damit Arbeitnehmer Job und Kinder unter einen Hut bringen können. "Aber Vereinbarkeit von Beruf und Familie bedeutet auch, Mitarbeiter zu unterstützen, die einen kranken Angehörigen pflegen", sagt Dr. Ursula Sottong, Leiterin der Malteser Fachstelle Demenz.
Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kümmert sich bereits jeder zehnte Mitarbeiter zwischen 25 und 49 Jahren um einen pflegebedürftigen Angehörigen. Angesichts des demographischen Wandels wird diese Zahl in den kommenden Jahren deutlich steigen. "Wir erhalten immer mehr Anfragen nach Unterstützung von Frauen und Männern, die ihre demenzkranken Eltern oder Großeltern zu Hause nicht alleine lassen können, aber arbeiten gehen müssen, weil sie das Geld zum Leben benötigen", sagt Sottong. Viele Pflegende mache die Doppelbelastung Beruf und Pflege psychisch und körperlich krank: Sie gehen arbeiten, kommen nach Hause und sind sofort für ihren Angehörigen da. "Wer einen Demenzkranken betreut, hat oft nicht einmal eine Stunde am Tag, um die Beine hochzulegen und sich auszuruhen. Und nicht selten werden Urlaubstage genutzt, um mit hilfebedürftigen Angehörigen zum Arzt zu gehen", berichtet Sottong.
Pflegende Angehörige von Demenzkranken unterstützen die Malteser mit ehrenamtlichen Entlastungsangeboten: Geschulte Begleiter übernehmen stundenweise die Betreuung der Erkrankten und stehen den Pflegenden mit Rat und Tat zur Seite. Solche Hilfeleistungen sind aber noch zu wenig bekannt. "Als ersten Schritt könnten Unternehmen ihren Mitarbeitern helfen, indem sie sie über diese Unterstützungsangebote informieren", rät Sottong.
Quelle und Kontaktadresse:
Malteser Hilfsdienst e.V.
Dr. Claudia Kaminski, Pressesprecherin
Kalker Hauptstr. 22-24, 51103 Köln
Telefon: (0221) 9822111, Telefax: (0221) 9822119
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