Internationaler Tag der Patientensicherheit - Medikationssicherheit zentrale Herausforderung in einer alternden Gesellschaft
(Berlin/Köln) - Anlässlich des morgen stattfindenden Internationalen Tages der Patientensicherheit unter dem Motto Medikationssicherheit betont der Deutsche Hausärzteverband die Bedeutung eines koordinierten und umfassenden Medikationsmanagements. "Immer mehr Patientinnen und Patienten sind darauf angewiesen, mehrere Medikamente gleichzeitig einzunehmen. Diese Verschreibungen müssen zukünftig besser koordiniert und abgestimmt werden", sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.
Ab 01. Oktober haben Patientinnen und Patienten, die mindestens drei verordnete Medikamente einnehmen, gesetzlichen Anspruch auf einen Medikationsplan. In diesem werden unter anderem der Wirkstoff, der Einnahmegrund sowie die Dosierung angegeben. Die Verantwortung für die Erstellung soll in der Regel bei den Hausärztinnen und Hausärzten liegen. "Der Medikationsplan ist eine richtige und wichtige Maßnahme zur Erhöhung der Patientensicherheit. Gerade bei Patienten, die an mehreren chronischen Erkrankungen leiden, sind häufig viele unterschiedliche Ärzte und Kliniken in die Therapie eingebunden. Es muss also jemanden geben, der den Überblick behält und die verschiedenen Medikamentenverschreibungen und Erkrankungen in Bezug zueinander setzt. Das kann nur der Hausarzt sein", so Weigeldt.
Als weitere Maßnahme für ein besseres Medikationsmanagement sieht der Deutsche Hausärzteverband das VERAH®-Konzept. Dabei werden medizinische Fachangestellte im Rahmen einer 200 Stunden umfassenden Fortbildung unter anderem auch in dem Bereich Medikationsmanagement geschult. "Die VERAH® unterstützen die Hausärztinnen und Hausärzte beim Medikationsmanagement und können beispielsweise sicherstellen, dass der Patient seine Medikamente zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Dosierung einnimmt. Nicht selten sind es gerade diese grundlegenden Dinge, die für die Sicherheit der Patienten den Unterschied machen", sagte Weigeldt. Bundesweit gibt es inzwischen knapp 9.000 zertifizierte VERAH®.
Weigeldt betonte, dass Deutschland beim Thema E-Health bisher hinterherhinkt. "IT-Anwendungen können ganz wesentlich zu einem besseren Medikationsmanagement beitragen. Ein Beispiel dafür ist das ArzneiMittelTherapieSicherheit-Modul (AMTS), das den Hausarzt bei der Verordnung bestimmter Medikamente auf eine eingeschränkte Nierenfunktion des Patienten hinweist", so Weigeldt.
Quelle und Kontaktadresse:
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