Pressemitteilung | Kulturpolitische Gesellschaft e.V.

Internationaler Kongress zur Musikförderung

(Hamburg) - Angesichts der wachsenden Bedeutung der Musik als Kultur- und Wirtschaftsfaktor fordert die Kulturpolitische Gesellschaft, die Öffentliche Musikförderung neu zu begründen. In einer Erklärung zum Internationalen Kongress "Musik als Wirtschaft", den sie am 22. April gemeinsam mit dem Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft (idkv) in Berlin durchführt, problematisiert die Kulturpolitische Gesellschaft die in der öffentlichen Musikförderung immer noch unterschiedliche Bewertung von der sogenannten "Ernsten" und "Unterhaltenden" Musik als nicht mehr zeitgemäß.

"Wir wollen das Bewusstsein dafür schaffen", so ihr Präsident und Essener Kulturdezernent Dr. Oliver Scheytt, "dass gerade im cross over der Musikstile und ihrer gegenseitigen Befruchtung in der Popkultur ein großes Potenzial der künstlerischen Entwicklung und interkulturellen Verständigung liegt, das kulturpolitisch beachtet werden muss". Öffentliche Einrichtungen der Musikerziehung und -vermittlung seien daher gefordert, eine größere Offenheit gegenüber diesen Entwicklungen in der Popularmusik zu zeigen.

Mit dem Kongress "Musik als Wirtschaft" wollen die Veranstalter auch auf die gewachsene Bedeutung der Musik als Wirtschaftsfaktor hinweisen. Allein in Deutschland setze die Musikwirtschaft jedes Jahr ca. 5,6 Mrd. Euro um. Scheytt dazu: "Wir müssen realisieren, dass öffentliche Musikförderung auch Wirtschaftsförderung ist und dass sinnvolle ökonomische Rahmenbedingungen f ür die Musikproduktion und -vermittlung auch das kulturelle Leben bereichern. Der Dialog zwischen Kulturpolitik und Kulturökonomie ist daher zu vertiefen." Scheytt fordert eine Verbesserung der Kulturstatistik. Vielfach fehle aussagekräftiges Datenmaterial zu den sozialen und finanziellen Rahmenbedingungen der freien Musiker, Komponisten, Texter usw. als Basis für gezielte öffentliche Strukturprogramme. "Kultur- und Wirtschaftspolitik müssen sich auch um eine nachhaltige Förderung des ›Musikexports‹ bemühen; da haben wir gerade auch im internationalen Vergleich erhebliche Defizite", erklärte der Präsident.

Der ausgebuchte Internationale Kongress "Musik als Wirtschaft" findet am Montag, dem 22. April 2002 im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie statt. Er wird unterstützt von der Vorsitzenden des Ausschusses für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, Monika Griefahn, dem Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, dem gastgebenden Bundeswirtschaftsministerium und dem Senat von Berlin.

Vorstellung des »Jahrbuchs für Kulturpolitik 2001« durch Staatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin

Mit den Auseinandersetzungen um die Bundeskulturstiftung hat die öffentliche Debatte um die Rollenzuteilung der verschiedenen Staatsebenen in der Kulturpolitik eine neue Stufe erreicht. Bund, Länder und Kommunen sind dazu aufgerufen, ihr föderales Verhältnis, d.h. ihre Kooperationsbeziehungen und Kompetenzbereiche neu abzustimmen. Deutsche Wiedervereinigung, der Aufbruch nach Europa, die Anforderungen der Berliner Hauptstadtkultur und das Eindringen unternehmerischen Denkens in die Kulturpolitik haben im letzten Jahrzehnt ihre deutlichen Spuren im föderalen Aufbau hinterlassen. Der vorliegende zweite Band des Jahrbuchs für Kulturpolitik greift das umstrittene Thema Kulturföderalismus auf.

Mit einem Vorwort von Julian Nida-Rümelin und Beiträgen der wichtigsten Protagonisten der Debatte: u.a. Wolfgang Clement, Bernhard Vogel, Wolfgang Thierse, Julian Nida-Rümelin, Norbert Lammert, Hans Zehetmair, Karin von Welck, Klaus-Dieter Lehmann, Peter Häberle, Ruth Wagner, Johanna Wanka, Hermann Glaser, Michael Vesper und Daniel Cohn-Bendit.

Daneben enthält der Band Beiträge zur Kulturstatistik, eine kulturpolitische Chronik des Jahres 2001 sowie eine Bibliografie und wichtige Adressen. Der Band wird am Donnerstag, den 25. April um 13.00 in der Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund, in den Ministergärten 8, 10117 Berlin, in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.

Quelle und Kontaktadresse:
Kulturpolitische Gesellschaft e.V. Weberstr. 59 a 53113 Bonn Telefon: 0228/201670 Telefax: 0228/2016733

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