Pressemitteilung | Deutscher Kartoffelhandelsverband e.V. (DKHV)

Internationaler Berliner Kartoffelabend des DKHV vereint die europäische Kartoffelwirtschaft

(Berlin) - Der Abend des 4. Februar stand ganz im Zeichen der Kartoffel: Zum 19. Internationalen Berliner Kartoffelabend, ausgerichtet vom Deutschen Kartoffelhandelsverband e.V. (DKHV), kamen führende Vertreter der europäischen Kartoffelwirtschaft im festlichen Ballsaal des Hilton Berlin am Gendarmenmarkt zusammen.

Am Vorabend der Fruit Logistica begrüßte der DKHV über 480 Gäste aus 17 Ländern, darunter hochrangige Persönlichkeiten aus Verbänden, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sowie Vertreter von mehr als 180 Unternehmen aus der Branche. Ein Glanzpunkt des Abends war die Anwesenheit der Kartoffelköniginnen Daniela I aus Bayern und Paula I aus der Heide, die mit ihrer charmanten Präsenz zum Gelingen des Events beitrugen.

DKHV-Präsident Thomas Herkenrath eröffnete den Abend mit einer Begrüßungsrede, in der er die Bedeutung des internationalen und grenzüberschreitenden Engagements der Verbandsarbeit für die Kartoffelwirtschaft hervorhob. Er betonte die Notwendigkeit der europa- und weltweiten Zusammenarbeit in Forschung und Wissenschaft, beispielsweise bei der Züchtung geeigneter Kartoffelsorten für unterschiedliche regionale Gegebenheiten oder bei der Bekämpfung von Schaderregern wie der Kraut- und Knollenfäule oder der Schilf-Glasflügelzikade.

Herkenrath mahnte: „Die zunehmende Verbreitung der Schilf-Glasflügelzikade, die sich in den letzten Jahren rasant in zahlreichen Anbaugebieten ausgebreitet hat, stellt eine erhebliche Gefahr für den Kartoffelanbau dar. Diese Zikadenart kann den Stolbur-Erreger und ein Proteobakterium übertragen, die massive Ertrags-, Qualitäts- und Lagerverluste bis hin zu Totalausfällen verursachen. Hinzu kommen die immer strengeren politischen Vorgaben im Pflanzenschutz, die die effektive Bekämpfung solcher Schädlinge dramatisch erschweren.“

Er forderte dringend innovative Lösungsansätze, um die Ernährungssicherheit in Deutschland und Europa langfristig zu gewährleisten. „Es geht um nicht weniger als die Zukunft des Kartoffelanbaus in Deutschland und Europa und den Erhalt regionaler Wirtschaftskreisläufe,“ so Herkenrath.
Darüber hinaus sprach Herkenrath die aktuellen Veränderungen im Welthandel an: „Obwohl der globale Handel weiterhin wächst, ist es für viele deutsche Unternehmen zunehmend schwieriger im Welthandel konkurrenzfähig zu sein. Vor allem die international abnehmende Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hoher Produktionskosten, getrieben durch zu viel Bürokratie, Überregulierungen, Dokumentationspflichten, sinnfreiem Zertifizierungswahn und teils überhöhten Anforderungen einiger NGOs setzen den Unternehmen immer mehr zu. Damit der deutsche und europäische Kartoffelhandel auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, brauchen wir einerseits stabile und verlässliche Rahmenbedingungen und andererseits muss kurzfristig der vielversprochene Bürokratieabbau zusammen mit einer Deregulierung und Harmonisierung der Zertifizierungssysteme erfolgen! Die europäische Kartoffel ist eines der sichersten, nachhaltigsten sowie klimafreundlichsten Agrarprodukte, wird aber dennoch mit einer Vielzahl an kostspieligen gesetzlichen und privatrechtlichen Zertifizierungen unnötig verteuert. Damit muss endlich Schluss sein, ohne dabei unsere hohen Gesundheits- und Verbraucherschutzstandards zu gefährden!“

Der DKHV begrüßt daher, was er schon lange fordert: die zunehmende Einsicht der Politik, dass sowohl der Green Deal als auch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz über das Ziel hinausgeschossen sind und die Wirtschaft stark belasten. Es zeigt sich erstmals ein ermutigendes Umdenken in der deutschen und europäischen Politiklandschaft. Wir fordern nachdrücklich, dass sowohl die bürokratischen Lasten als auch die regulatorischen Hürden entschlackt werden, um endlich die deutsche und europäische Wirtschaft zu entlasten und den freien Handel zu fördern. Doch es reicht nicht aus, bloße Absichtserklärungen abzugeben. Der Staat kann und sollte nicht jedes Problem lösen – ein effizienter, praxisnaher Rahmen für die Wirtschaft ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung.

Olaf Feuerborn, Vorsitzender der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA), schloss sich in seinem Grußwort der Eröffnungsansprache des DKHV-Präsidenten an. Er hob gleichfalls die notwendige aber auch bereits erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb der europäischen Kartoffelwirtschaft hervor und betonte die Dringlichkeit, den wachsenden Herausforderungen insbesondere durch Schaderreger wie die Schilf-Glasflügelzikade zu begegnen.

Der Internationale Berliner Kartoffelabend des DKHV war damit nicht nur ein Abend der Begegnung und des Austauschs, sondern setzte auch ein starkes Zeichen für die Zukunftsfähigkeit und die wichtige Rolle der europäischen Kartoffelwirtschaft.

Der 20. Internationale Berliner Kartoffelabend findet am 3. Februar 2026 in neuen Räumlichkeiten statt. Erste Planungen sind bereits angelaufen, und die Location verspricht ein besonderes Ambiente. Weitere Details werden demnächst auf LinkedIn und der Webseite des DKHV bekannt gegeben.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kartoffelhandelsverband e.V. (DKHV), Jutta Becker-Ritterspach, Referent(in) Kommunikation, Schumannstr. 5, 10117 Berlin, Telefon: 030 664068-51

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