Internationale Wedau Regatta: "Es geht in die richtige Richtung."
(Hannover/Duisburg) - Die Internationale Wedau Regatta in Duisburg an diesem Wochenende war das erste internationale Kräftemessen in der noch jungen Rudersaison. Für die Athletinnen und Athleten des Deutschen Ruderverbandes war es nach den jeweiligen Vortests und den Deutschen Kleinbootmeisterschaften im April die letzte Möglichkeit, sich für einen der begehrten Plätze in den Nationalmannschaftsbooten zu empfehlen.
Die Trainer haben an beiden Finaltagen unterschiedliche Bootsbesetzungen ins Rennen geschickt, um so die schnellsten Kombinationen ausfindig zu machen. Nur die Männer-Doppelzweier und der Deutschland-Achter fuhren an beiden Tagen mit der gleichen Besatzung.
Lier/Kampmann und Menzel/Nwajide holen Siege im Doppelzweier
Im Frauen-Doppelzweier setzten sich am Samstag Julia Lier und Franziska Kampmann (Hallesche RV Böllberg/RV Waltrop) durch. Der Sieg heute ging an Carlotta Nwajide und Leonie Menzel (Deutscher RC von 1884/RC Germania Düsseldorf). Beim internen Entscheid der Doppelvierer musste ausgerechnet das an Position eins gesetzte Boot mit Michaela Staelberg, Julia Lier, Franziska Kampmann und Frieda Hämmerling verletzungsbedingt abmelden. Das Duell der zwei verbliebenen Boote entschieden Marie-Catherine Arnold, Julia Richter Leonie Menzel und Pia Greiten für sich.
Annekatrin Thiele (SC DHfK Leipzig e.V., Abteilung Rudern) fuhr an beiden Tagen den Einer. Nach Platz fünf am Samstag wurde sie heute Zweite. Für die Leipzigerin war es nach ihrer Rippenverletzung der erste Wettkampf in dieser Saison.
"Ich bin insgesamt mit dem Leistungsniveau der Gruppe zufrieden. Jetzt gilt es, die Ergebnisse zu analysieren, um dann am Freitag die Boote für die EM in Luzern zu melden. Die Situation beim Doppelvierer ist jetzt natürlich etwas schwieriger, da müssen wir mal schauen", so Disziplintrainer Marcin Witkowski.
Naske und Krüger gewinnen ersten internen Entscheid
Im Männer-Doppelzweier konnten sich im ersten internen Entscheid Stephan Krüger und Tim Ole Naske (Frankfurter RG Germania/RG Hansa) vor Timo Piontek und Lars Hartig (Koblenzer RC Rhenania/ Friedrichstädter RG) durchsetzen. Für den zweiten Finaltag mussten Krüger und Naske krankheitsbedingt abmelden. Piontek und Hartig wollten es heute noch einmal allen zeigen, am Ende fehlte eine halbe Bootslänge zum Sieg - der ging wie gestern an die Schweiz.
"Der Fokus lag für uns an diesem Wochenende auf dem Doppelzweier-Ausscheid. Die großen Zeitabstände gestern waren leider den Bedingungen geschuldet, heute waren die Abstände eigentlich wie zu erwarten - aber große Überraschungen gab es nicht", erklärt Disziplintrainer Männer-Skull, Marcus Schwarzrock, der in der kommenden Woche die Mannschaftsbildung im Doppelvierer angehen will.
Karl Schulze (Berliner RC) und Philipp Syring (SC Magdeburg) gingen beide im Einer an den Start. Seinen Sieg vom Samstag konnte Schulze heute nicht wiederholen. Er musste nach seinem Vorlauferfolg wegen Rückenproblemen für das Finale abmelden. Für Syring - der sich nach seinem Fußbruch wieder zurückgekämpft hat - blieb nach Platz vier gestern heute nur der fünfte Rang im B-Finale.
Deutschland-Achter weiter in der Erfolgsspur
Der Deutschland-Achter geht in dieser Saison mit einer neuen Besetzung an den Start. Neu an Bord sind Laurits Follert und Christopher Reinhardt, die sich in den Tests mit guten Leistungen empfohlen hatten. Das DRV-Flaggschiff blieb auch in Duisburg in der Erfolgsspur und gewann alle vier Rennen.
"Wir hatten hier jetzt vier Rennen, die wir genutzt haben, um technisch zu arbeiten und uns weiterzuentwickeln. Da sind wir auf jeden Fall weitergekommen, haben aber auch noch einen Weg vor uns", erklärt Disziplintrainer Männer-Riemen, Uwe Bender.
Sieg für den Männer-Vierer ohne am Samstag
Der Männer-Vierer ohne ist in der Besetzung Felix Brummel, Felix Wimberger, Maximilian Planer und Nico Merget (RV Münster/Passauer RV/Bernburger RC/Frankfurter RG Germania) am Samstag zum Sieg gerudert. Die heute getesteten Kombinationen konnten mit Rang drei und sechs nicht überzeugen. "Das war jetzt schon etwas enttäuschend, der Abstand zu Großbritannien war doch sehr groß", so Trainer Tim Schönberg. Mit der Siegerleistung gestern war er aber sehr zufrieden. "Die Mannschaft muss sich ja erstmal finden, aber für ihr zweites Rennen haben sie das sehr gut gemacht. Die Jungs haben aus dem Vorlauf alles mitgenommen und umgesetzt und sind hinten raus noch einen super Endspurt gefahren, obwohl sie schon vorne lagen."
Der Frauen-Riemen-Bereich hat noch Arbeit vor sich
Zwei zweite und ein dritter Platz stehen am Ende auf dem Konto des Frauen-Vierers ohne. Der Frauen-Achter wurde an beiden Tagen Dritter. Die Trainer Sven Ueck und Tom Morris haben vor allem im Vierer ohne noch einmal unterschiedliche Besetzungen getestet. "Es ist gut, gegen andere Gegner zu testen, da wir zuletzt auch viel individuell trainiert haben. Das Potential ist auf jeden Fall da, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns", erklärt Morris, der das Team seit Saisonbeginn mit trainiert.
Dräger im leichten Einer und leichten Doppelzweier erfolgreich
Am Samstag gewann Marie-Louise Dräger (Schweriner RG) im leichten Einer, am Sonntag wurde sie zusammen mit Leonie Pless (Frankfurter RG Germania) Zweite hinter den Schweizerinnen. Den internen Entscheid konnten sie damit aber gewinnen.
"Viel Licht, aber auch Schatten"
Der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen. "Es geht in die richtige Richtung. Wir haben ziemlich viel Licht, aber auch Schatten gesehen. Morgen sitzen wir mit allen Trainern zusammen und werden die Ergebnisse analysieren." Besonders überrascht hat Holtmeyer der starke Auftritt der jungen Leonie Menzel. "Als 20-Jährige hier den ersten und zweiten Platz im Doppelzweier zu machen und dann noch mit dem Doppelvierer zu gewinnen, das ist schon eine starke Leistung."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Ruderverband e.V.
Judith Garbe, Referentin Öffentlichkeitsarbeit
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