Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Internationale Grüne Woche 2004 ist eröffnet / Sonnleitner: Unsere Landwirtschaft darf sich nicht zurückentwickeln

(Berlin) - "Was sinnvoll ist, sollte europäisch durchgesetzt werden!" Das sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, in seiner Ansprache anlässlich der Eröffnungsveranstaltung zur Internationalen Grünen Woche 2004 in Berlin. Deshalb sei es so wichtig, dass bei der in den kommenden Wochen anstehenden Entscheidung über die Umsetzung der EU-Agrarreform in Deutschland die Risiken und Nebenwirkungen zwischen Bund, Ländern und Berufsstand äußerst ernsthaft ausdiskutiert würden. Die Abweichungen vom EU- Modell dürften die „Pole-Position“ der deutschen Land- und Agrarwirtschaft keinesfalls gefährden. Die Frage sei doch, ob jungen Landwirten Mut gemacht werden soll, bei Milch und Fleisch in den Markt zu investieren, oder ob sich die Landwirtschaft künftig auf eine extensive Landschaftspflege mit einer eher nebensächlichen Nahrungsmittelproduktion zurückentwickeln solle. In einem Land mit 4,5 Millionen Arbeitslosen entscheide sich die gesellschaftliche Akzeptanz nicht allein über die Ökologie. Letztlich gehe es bei Nachhaltigkeit auch um Leistungsfähigkeit, Arbeitsplätze und Einkommen, betonte Sonnleitner.

Gemeinsame Agrarpolitik sei auch im Hinblick auf das erweiterte Europa wesentlicher Garant für das Leben und Wirtschaften in der Landwirtschaft und den ländlichen Regionen, so Sonnleitner. Eine klare Absage erteilte der DBV-Präsident deshalb einer schleichenden Renationalisierung der Gemeinsamen Agrarpolitik. In der neuen EU-Kommission sollte es nicht zu einer Teilung zwischen der Gemeinsamen Agrarpolitik und der Politik im ländlichen Raum kommen.

Die deutsche Landwirtschaft brauche ein Umfeld, das unternehmerisches Streben nach Einkommen und Innovation genauso respektiere wie Flora und Fauna, betonte Sonnleiter. Ein Gentechnik-Gesetz, das ohne jegliche praktische Erfahrungen und mit einem Haftungsrisiko allein auf dem Rücken der Bauern vorgesehen sei, schaffe dieses Umfeld aber genauso wenig wie eine Geiz-ist-geil-Mentalität beim Kauf von Lebensmitteln. Sonnleitner mahnte, dass nicht zu Höchstpreisen produziert und dann zu Billigstpreisen verkauft werden könne. Die Diskussion und die Kampagne „Lebensmittel sind mehr wert!“ setze der Berufsstand daher weiterhin fort.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn Telefon: 0228/81980, Telefax: 0228/8198205 Dr. Michael Lohse Pressesprecher Telefon: 030/31904240

NEWS TEILEN: