Internationale Bildungsindikatoren: Für NRW eine gemischte Bilanz
(Düsseldorf) - Die gestern von IT NRW als statistischem Landesamt veröffentlichte Publikation "Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich” zeigt Licht und Schatten des NRW-Bildungssystems auf.
Die Veröffentlichung erweitert den jährlichen OECD-Datenreport "Bildung auf einen Blick" um Ergebnisse der Bundesländer in Deutschland.
Wie in den Vorjahren bildet auch in diesem Jahr Nordrhein-Westfalen nach Schleswig-Holstein bei den Bildungsausgaben das Schlusslicht und liegt noch unter dem OECD-Schnitt. Die Klassen sind in Nordrhein-Westfalen - als bevölkerungsreichstem Bundesland - die größten in der Bundesrepublik.
Auch bei den Schulabschlüssen hat Nordrhein-Westfalen noch deutlichen Nachholbedarf:
So verfügt Nordrhein-Westfalens Bevölkerung mit 82 Prozent über die niedrigsten Anteile der Bevölkerung mit mindestens einem Abschluss im Sekundarbereich II. Der Anteil der Personen mit Abschluss im Sekundarbereich I oder weniger ist dagegen der zweithöchste in Deutschland (nach Bremen). Auch der Anteil der Personen mit Abschluss eines Studiums (Tertiärbereich) liegt im bundesweiten Vergleich im unteren Drittel.
Gleichzeitig belegt die Statistik den Zusammenhang zwischen Bildungsabschluss und Erwerbstätigkeit - je höher das erreichte Bildungsniveau, umso geringer die Gefahr der Erwerbslosigkeit. Aktuell hat NRW bei den Personen, die ein Studium angefangen haben, allerdings stark aufgeholt.
"Wir erkennen die Bemühungen und positive Tendenzen, dennoch muss sich Nordrhein-Westfalen noch viel stärker im Bildungsbereich engagieren, wenn es nicht von den anderen Bundesländern abgehängt werden möchte", stellt Petra Witt, Vorsitzende des VDP Verband Deutscher Privatschulen NRW e.V., zur Veröffentlichung fest. Nach wie vor gelte es, die Versäumnisse der vergangenen Jahre und Jahrzehnte auszugleichen.
"Gerade im nachträglichen Erwerb von Schulabschlüssen, sei es an Weiterbildungs- oder Berufskollegs, sind Schulen in freier Trägerschaft aktiv und leisten wertvolle Arbeit. Damit die Bemühungen greifen, die Schulabschlüsse in der regulären Schullaufbahn zu erreichen, muss NRW den (tatsächlichen) Unterrichtsausfall verringern, mehr Lehrer einstellen und die vielfältigen Wege der Schullaufbahnen erhalten", fordert die Privatschulverbandsvorsitzende und ergänzt: "Durch die aktuelle Zuwanderung müssen zudem zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden, um Bleibeberechtigten gute Chancen im Bildungsbereich und für die Qualifizierung zum deutschen Arbeitsmarkt zu schaffen. "
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