Interkommunale Zusammenarbeit ist ein entscheidender Faktor für mehr bezahlbaren Wohnungsneubau
(Stuttgart) - Regionalkonferenz in Stuttgart nimmt Baulandentwicklung und wohnungspolitische Strategien in den Blick / Alle Beteiligten müssen zusammenarbeiten, um ausreichend bezahlbaren Wohnraum in unseren Städten zu schaffen. Die interkommunale Kooperation in einer Gesamtregion spielt dabei eine Schlüsselrolle. Dies ist das zentrale Ergebnis der Regionalkonferenz "Akzeptanz für mehr Wohnungsneubau in Stadt und Region" am 13. November 2018 in Stuttgart, die das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat initiiert hatte. Der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV) sowie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) übernahmen die Umsetzung der Veranstaltung. Vorreiterkommunen stellten innovative Konzepte zur kooperativen Baulandentwicklung vor und diskutierten diese mit den anwesenden Regionalverbänden.
Die rund 150 Vertreter eines breiten Bündnisses von Bund, Ländern, Kommunen, Regionalverbänden und der Wohnungswirtschaft gaben mit ihrer Teilnahme ein wichtiges Zeichen. Denn die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist längst zu einer der großen sozialen Herausforderungen unserer Zeit geworden.
"Städte und Gemeinden in Ballungszentren müssen bei der Baulandentwicklung über ihren kommunalen Tellerrand hinausschauen und über die Stadtgrenzen hinweg handeln - und das schnell und entschieden, denn die mangelnde Baulandmobilisierung ist derzeit der Flaschenhals auf dem Weg zu mehr Wohnungsneubau", brachte es der Vizepräsident des DV, Dr. Josef Meyer, auf den Punkt. Dies habe die vom DV in Auftrag gegebene Expertise zur Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit bei der Wohnbaulandentwicklung erneut bestätigt. Nun sei auch der Bund gefragt. Er müsse seine Handlungsmöglichkeiten ausschöpfen und den Kommunen helfend zur Seite stehen. Dieser Aufgabe widmet sich bereits die vor kurzem gegründete Expertenkommission zu nachhaltiger Baulandmobilisierung und Bodenpolitik, die der DV als Geschäftsstelle begleitet.
"Die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger ist beim Wohnungsbau, insbesondere bei der Nachverdichtung, die entscheidende Voraussetzung. Das Gutachten zeigt eindrucksvoll, dass qualitätsvoller und bezahlbarer Wohnungsbau im Rahmen der Innenentwicklung dann möglich ist, wenn er von einer engen Kooperation mit allen Beteiligten und einem offenen Dialog begleitet wird", sagte Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, mit Hinblick auf das kürzlich vom BBSR veröffentlichte Gutachten "Erfolgsfaktoren für Wohnungsbauvorhaben der Innenentwicklung". Dies bestätigten ebenfalls die kommunalen Beispiele, die sich auf der Konferenz vorstellten. Neben Beteiligungsverfahren erhöht eine hohe städtebauliche und architektonische Qualität die Akzeptanz für Wohnungsneubau. Zudem betonten die Kommunen, dass beim Dialog alle Ziel-, Einkommens- und Altersgruppen berücksichtigt werden müssten.
Auch Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut wies auf die Bedeutung der Zusammenarbeit hin: "Auf diese Weise können wir erreichen, dass die Bürgerinnen und Bürger bei einer Intensivierung des Wohnungsneubaus nicht nur negative Auswirkungen auf die Wohnqualität befürchten. Vielmehr können wir so verdeutlichen, dass auch deren Belange bei der Planung berücksichtigt werden."
Die Konferenz ist Teil einer regionalen Veranstaltungsreihe des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat zum Thema Neubauakzeptanz. Die ersten beiden Tagungen fanden 2017 in Köln und Nürnberg statt, weitere sind bereits in Planung.
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