Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Intensivere Auseinandersetzung mit Organspende nötig

(Köln) - Die Klinikärzteorganisation Marburger Bund appellierte am Tag der Organspende (2. Juni 2001) an die Politik und die Bevölkerung, sich verstärkt mit der Organtransplantation zu befassen. Rudolf Henke, 2. Vorsitzender des Ärzteverbandes, spricht von einem Organspende-Notstand in Deutschland, der auf eine zu geringe Spendebereitschaft und eine verbesserungswürdige Organisation bei Organentnahmen zurückzuführen sei.

"Jedes Krankenhaus mit Intensivstation braucht mindestens einen ärztlichen Transplantationsbeauftragten, der den Prozess der Organentnahme koordiniert", fordert Rudolf Henke. Allein in Nordrhein-Westfalen seien im vergangenen Jahr knapp 180 Menschen an den Folgen eines fehlenden Spenderorgans gestorben. Der mb-Vize verlangt von allen Bundesländern, die Einsetzung eines Transplantationsbeauftragten in Kliniken nach den Vorbildern Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz gesetzlich zu verankern.

Die rückläufigen Organspenden in Deutschland (2000: 3819 / 1999: 3.896 = - zwei Prozent) begründet Henke mit einer mangelhaften Aufklärungsarbeit. "Wir müssen die Menschen darüber informieren, welch wichtigen Stellenwert die Organspende für jeden einzelnen hat." Schließlich könne jeder einmal in die Situation kommen, möglichst rasch ein lebenserhaltendes Organ zu benötigen. Henke appelliert deshalb an die Bevölkerung, sich mit einem Spenderausweis für die Organtransplantation auszusprechen.

Auch die Krankenhausärzte, die häufig damit überfordert seien, die Angehörigen des Verstorbenen in dieser schwierigen Situation um Erlaubnis zur Organentnahme zu bitten, müssten in ihrer Arbeit stärker unterstützt werden. Der Einsatz eines Transplantationsbeauftragten könne hier wichtige Hilfe leisten. Zudem könne durch die Beauftragten die Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und Transplantationszentren, die die Organvermittlung organisierten, deutlich verbessert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6 50668 Köln Telefon: 0221/9731680 Telefax: 0221/9731678

NEWS TEILEN: