"Integration durch Sport" feiert 30-jähriges Jubiläum (#IntegrationDurchSport)
(Frankfurt am Main) - Die integrative Kraft des Sports nutzen - diese Strategie entspringt einer Zeit großer Umbrüche, in der der Kalte Krieg endete und die innerdeutsche Mauer fiel. Nicht zufällig also war das Jahr 1989 zugleich Auftakt für das Bundesprogramm "Integration durch Sport", das vor dem Hintergrund dieser politischen und gesellschaftlichen Veränderungen vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und dem Präsidenten des Deutschen Sportbundes (DSB), Hans Hansen, aus der Taufe gehoben wurde, damals noch unter dem Namen "Sport für alle - Sport für Aussiedler".
In diesem Jahr feiert das Bundesprogramm sein 30-jähriges Jubiläum. Drei Dekaden, in denen aus einem Projekt ein Programm entstand und sich neben dem Namen auch das Integrationsverständnis grundlegendend verändert hat: von der einseitigen Anpassung zur interkulturellen Öffnung und einer Begegnung der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund auf Augenhöhe. Seit Beginn der Initiative haben deutschlandweit knapp 10.000 Sportvereine und mehrere hunderttausend Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte Unterstützung durch das Bundesprogramm erhalten und von der interkulturellen Expertise seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitiert.
"Das Thema Integration ist eines der Beispiele, an denen der Sport zeigt, dass er wie nur wenige andere gesellschaftliche Akteure in der Lage ist, bürgerschaftliches Engagement im großen Maßstab und zugunsten aller Bürgerinnen und Bürger zu organisieren. Dass wir nun das Bundesprogramm mit 30 Jahre "Integration durch Sport" feiern, ist ein deutlicher Beweis für die Substanz des Bundesprogramms und die Wirkung des organisierten Sports", sagt Andreas Silbersack, Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), anlässlich des Jubiläums. Der DOSB verantwortet das Bundesprogramm konzeptionell und steuert dessen Umsetzung in den sechzehn Landessportbünden/-sportjugenden.
Gefördert wird "Integration durch Sport" durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Derzeit beträgt die Förderung der Programmarbeit 11,4 Millionen Euro pro Jahr. In den vergangenen Jahren hat sich die inhaltliche Ausrichtung kontinuierlich strategisch weiterentwickelt und die Integrationsarbeit der beteiligten Vereine wurde systematisch unterstützt. Welchen integrativen Beitrag der organisierte Sport mit seiner Expertise, seinem Netzwerk und dem freiwilligen Engagement vieler Menschen beisteuern kann, hat er besonders eindrucksvoll in den vergangenen Jahren des verstärkten Zuzugs von Geflüchteten bewiesen.
30 Jahre sind Grund zum Feiern, unter anderem mit einem Jubiläumsmagazin im Frühjahr und einem Festakt im September. Es zeigt sich aber auch die Notwendigkeit, sich den verschärften Diskussionen über das Verständnis von Zuwanderung und Integration in Deutschland zu stellen. Der gemeinwohlorientierte Sport wird den runden Geburtstag vor allem nutzen, um mit einer Reihe von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen, Gesprächsformaten und Auftritten die Integrationsleistungen zu würdigen und Themen wie Identität, Kultur und Migration noch stärker in den Vordergrund zu stellen.
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