"Innovation ist messbar" / Wirtschaftsjunioren kritisieren Politik der Ablenkungsmanöver
(Berlin) - Innovation ist teuer sie kostet Geld und eine Menge Kraft. Das sagte Bert Christmann, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, am 6. Januar in Berlin. Eben deshalb dürfe sie auch nicht zur Leerformel im bevorstehenden Wahlkampfmarathon verkommen. Wer nach unverbindlichen Schlagworten suche, werde hier schlecht bedient: Innovation lässt sich messen, vergleichen und bewerten. Wer den Weg von der Vision zur Realität nicht schafft, wird sehr schnell und ebenso kalt erwischt.
Zudem habe es wenig Sinn, mit dem Thema der Innovation ein politisches Ablenkungsmanöver zu starten. Es sei glücklicherweise nur schwer abgrenzbar und stoße einen darum immer neu auf die unerledigten Aufgaben. So seien eines der größten Innovationshemmnisse die Finanzierungsschwierigkeiten im Mittelstand. Die aber ließen sich nur beheben, wenn die Unternehmen in die Lage versetzt würden, Eigenkapital zu bilden womit wir wieder und immer noch bei den Baustellen der Lohnzusatzkosten und ergo der Sozialreformen sowie der weiteren steuerlichen Entlastung und des dafür nötigen Subventionsabbaus wären. Auch die dauerhafte Vereinfachung des Steuersystems und der Genehmigungspraxis seien Bedingungen von Innovation: Wir werden nur dann eine stärkere Umsetzung technischer Ideen erleben, wenn Gründer eine verlässliche und überschaubare Planungsgrundlage bekommen.
Selbst im engeren Begriff bilde das Innovationsthema kein Sprungbrett in den freien Raum. Der Forschungsetat des Bundes etwa müsse sehr konkret und schnell erhöht werden. Daneben müssten die Hochschulen sehr konkrete Möglichkeiten an die Hand bekommen, um sich über Studiengebühren und Drittmittel aus der Wirtschaft wettbewerbsfähig zu machen. Und schließlich brauche auch eine Innovationsoffensive die wiederum sehr konkrete Bildungsoffensive. Wenn es uns nicht gelingt, den Nachwuchs so hoch zu qualifizieren, wie es unserem demographisch wachsenden Bedarf entspricht, können wir den Laden ohnehin bald dicht machen. Die zweifellos notwendige Förderung von Eliten markiere da nur das Ende eines sehr breiten Aufgabenspektrums.
Bert Christmann ist seit 1. Januar 2004 Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland.
Die Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) bilden mit rund 11.000 aktiven Mitgliedern aus allen Bereichen der Wirtschaft den größten deutschen Verband von Führungskräften und Unternehmern unter 40 Jahren. Sie sind seit 1954 Mitglied der rund 100 Nationalverbände umfassenden Junior Chamber International (JCI).
Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. (WJD)
Breite Str. 29, 10178 Berlin
Telefon: 030/203081516, Telefax: 030/203081522