Initiative Soziale Marktwirtschaft fordert mehr Wettbewerb im Steuer- und Buchhaltungsbereich / b.b.h. begrüßt Ergebnisse der Studie über Regulierung Freier Berufe / Bis zu 140.000 neue Jobs, 9 Milliarden Euro zusätzlicher Umsatz, 30 Prozent sinkendes Preisniveau auf dem Sektor der Freien Berufe möglich
(Berlin) - Nach wie vor herrscht in Deutschland auf dem Buchhaltungssektor kaum Wettbewerb. Wer sich als Buchhalter bzw. Bilanzbuchhalter selbständig macht, darf nicht alle Dienstleistungen anbieten, die er als Angestellter durchgeführt hat. So ist es ihm zum Beispiel nicht erlaubt, für seinen Kunden einen Kontenplan einzurichten bzw. eine Umsatzsteuervoranmeldung zu erstellen. Für Februar 2008 ist eine Novellierung des Steuerberatungsgesetzes geplant allerdings wird es im Buchhaltungswesen voraussichtlich zu keiner Liberalisierung kommen. Verhindert wird dies durch die starke Lobby der Steuerberaterkammern, die damit ihr Monopol wahren wollen.
Eine Anfang November veröffentlichte Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) belegt, dass Verbraucher von einer Öffnung der Freien Berufe, zu denen auch die Steuerberater zählen, profitieren würden. Sie gehen davon aus, dass die Preise um bis zu 30 Prozent sinken würden. Außerdem würden mindestens 140.000 neue Jobs entstehen. Im OECD-Vergleich zählt Deutschland gemeinsam mit Luxemburg, Türkei und Italien zu den Ländern mit dem höchsten Regulierungsgrad.
In ihrer Handlungsempfehlung fordern die Wirtschaftswissenschaftler eine weitgehende Liberalisierung des Wettbewerbs. Von der Einrichtung der Buchhaltung über die Hilfe bei Steuererklärungen und der Prüfung von Steuerbescheiden sollen die Befugnisse von Selbständigen im Steuer- und Buchhaltungsbereich (selbständige Buchhalter, Bilanzbuchhalter, Steuerfachwirte, aber auch Lohnsteuerhilfevereine) erweitert werden.
Durch die Maßnahmen können mehr Anbieter auf dem Markt tätig werden und die Beschäftigungschancen für nicht-Steuerberater steigen. Organisationsabläufen, der Beratung aus einer Hand und der steigenden Attraktivität der entsprechenden Berufe gesehen werden, wenn diese mehr Tätigkeitsspielraum zulassen, so lautet ein Resümee der INSA-Studie.
Wie eine ebenfalls von der INMS in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage belegt, verzichten über 70 Prozent der Befragten auf professionelle Hilfe bei der Steuererklärung. Bei niedrigeren Beratungskosten (bis zu 100 Euro) würden 21 Prozent der Befragten diese in Anspruch nehmen. Dies entspricht ca. 4,2 Millionen Steuerpflichtigen.
Der b.b.h. Bundesverband begrüßt die Ergebnisse von Studie und Umfrage. Darin werden seine langjährigen Forderungen untermauert. Mehr Befugnisse für Selbständige Buchhalter und Bilanzbuchhalter führen zu mehr Wettbewerb, sinkenden Preisen und insgesamt zu mehr Qualität.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband selbständiger Buchhalter und Bilanzbuchhalter (b.b.h.)
Daniela Zeller, Öffentlichkeitsarbeit
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