Ingenieure warnen vor Renaissance der Stromheizung
(Berlin) - VBI begrüßt hohen Stellenwert von Energieeffizienzmaßnahmen in laufenden Koalitionsverhandlungen der AG Energie. "Power to Heat"-Empfehlungen könnten ungewollte Renaissance der Stromheizung zur Folge haben.
Die im VBI zusammengeschlossenen unabhängigen Ingenieurdienstleister begrüßen die neue Gewichtung der Energieeffizienz bei den laufenden Koalitionsverhandlungen in der AG Energie. "Wir freuen uns über diese Aufwertung der Energieeffizienz als zweite Säule einer nachhaltigen Energiewende im vorläufigen Verhandlungspapier der Energiefachleute aus CDU/CSU und SPD", sagte Dr. Klaus Jensch, im VBI-Vorstand verantwortlich für Energie und Umwelt. "Auch die Betonung der qualifizierten Beratung als Voraussetzung dafür, dass nur solche Maßnahmen gefördert und umgesetzt werden, die energetisch sinnvoll und kosteneffizient sind, findet bei den VBI-Ingenieuren uneingeschränkte Zustimmung", wie Jensch betont.
Neben einer treffsicheren Förderung sieht der VBI ebenso wie die potenziellen Koalitionäre in der fundierten Information und unabhängigen Beratung der Eigentümer eine wichtige Voraussetzung dafür, diese von der Notwendigkeit energetischer Sanierungsmaßnahmen zu überzeugen und in die Energieeffizienz ihrer Gebäude und Anlagen zu investieren.
Allerdings warnen die VBI-Energieexperten zugleich vor einer ungewollten Renaissance der Stromheizung, wenn die Verhandlungspartner unter dem Schlagwort "Power to Heat" darauf setzen, erneut Strom zu verheizen. "Das könnte alle Effizienzgewinne und CO2-Emissionsreduktionen gerade im Gebäudebereich sofort wieder aufzehren", erklärt Dr. Jensch.
Statt dessen könnte eine solche Renaissance der Stromheizung das heutige System konventioneller Großkraftwerke im 24-h-Stunden-Betrieb auf Dauer stützen. "Alle bisherigen Anstrengungen zur Flexibilisierung der Stromnetze, innovative Investitionen in Smart Grids und dezentrale Erzeugerstrukturen wären so ad absurdum geführt", so VBI-Vorstand Jensch.
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