Ingenieure: Bahn soll Planung outsourcen

(München) - Zu den Plänen des Bundesministers für Verkehr-, Bau und Wohnungswesen, Kurt Bodewig, mit 460 Millionen Mark den Aufbau von Planungskapazitäten bei der Deutschen Bahn AG zu mobilisieren, erklärt der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Prof. Dipl.-Ing. Karl Kling:

"Die Bundesregierung wird von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau aufgefordert, sich dafür einsetzen, dass die Bahn die Suppe auslöffelt, die sie sich durch eine kurzsichtige und verfehlte Planungspolitik selbsteingebrockt hat.

Es ist maßgeblich die Schuld der Bahn und ihres Vorstandes, dass der Konzern über das Milliardengeschenk des deutschen Steuerzahlers für die Schieneninfrastruktur ins Trudeln kommt. Es ist ordnungspolitisch nicht zu verantworten, dass die Bahn mit Steuermitteln Planungskapazitäten ausbauen will, wo diese von mittelständischen Freiberuflern in hervorragender Qualität und Menge vorgehalten werden. Zusätzlich droht der 'Moloch Bahn' durch die sich abzeichnende Abwerbung von Planungsspezialisten steuerzahlenden freiberuflichen Ingenieurbüros die Existenz zu entziehen. Diesem Ansinnen muss die Politik ein rasches Ende setzen."

Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau hat sich der Wahrung der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei staatlichen Bauinvestitionen und der Sicherstellung der nachvollziehbaren, transparenten Verwendung der eingesetzten Steuergelder verschrieben. Die berufsständische Selbstverwaltung von 5.000 Ingenieuren im Bauwesen erarbeitet gemeinsam mit ihren Schwesterorganisationen in anderen Bundesländern baufachliche Empfehlungen und Planungshilfen etwa zum energiesparenden Bauen oder zur Rationalisierung sowie der Bedarfsplanung.

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