Informatikunterricht gehört in die Schule!
(Bonn) - Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) hat die "3. Dagstuhl-Erklärung zur informatischen Bildung in der Schule 2015" verabschiedet und fordert darin:
- die Einführung eines Pflichtfaches Informatik in der Sekundarstufe I in allen Bundesländern,
- die Gleichstellung des Schulfaches Informatik mit anderen Prüfungsfächern in der Sekundarstufe II
- die flächendeckende Aus- und Weiterbildung von Informatiklehrkräften und
- ein klares Bekenntnis aller gesellschaftlichen Akteure zur Bedeutung der Informatik für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen.
In der Präambel weist die GI darauf hin, dass die Informatik der Schlüssel für die digitale Welt ist. Damit ist sie ein unverzichtbarer Baustein für die Teilhabe und Gestaltung der Gesellschaft und trägt für Kinder und Jugendliche zur Identitätsbildung bei. Aus diesem Grund wiederholt die GI ihre Forderung, Informatik als Schulfach in der Sekundarstufe I flächendeckend anzubieten: "Kinder sollten früh nicht nur mit digitalen Produkten spielen, sondern in der Schule auch ein Grundverständnis über deren Funktionsweise erhalten. Auch Programmieren schult wesentliche Fähigkeiten wie Sorgfalt, Planung und logisches Denken, die der Entwicklung von Kindern förderlich sind", sagte GI-Präsident Prof. Dr.-Ing. Peter Liggesmeyer. Darüber hinaus müsse die Informatik in der Sekundarstufe II als mit anderen Fächern gleichberechtigtes Prüfungsfach etabliert werden, so Liggesmeyer.
Voraussetzung für den flächendeckenden Informatikunterricht ist allerdings eine gut ausgebildete Informatiklehrerschaft. Daher muss die Einführung eines Pflichtfaches Informatik von einer intensiven Fort- und Weiterbildung, unter anderem auch für Quereinsteiger, begleitet und für die Ausbildung von genügend Referendaren gesorgt werden.
Hand in Hand gehend mit diesen Maßnahmen muss ein grundlegender Wandel im Verständnis der Informatik bei den gesellschaftlichen Akteuren stattfinden. Die Defizite in der informatischen Bildung in Deutschland müssen Teil der politischen Debatten und als Herausforderung für die gesamte Gesellschaft begriffen werden. Nur die informatische Bildung schafft einen souveränen Zugang zur digitalen Realität. Die GI regt deshalb eine Kampagne an, die das Bild von Informatikfachleuten zeitgemäß, umfassend und vielseitig darstellt.
Die komplette Erklärung findet sich im Web unter https://www.gi.de/fileadmin/redaktion/Download/GI-Dagstuhl-Erklaerung2015.pdf.
Quelle und Kontaktadresse:
Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), Wissenschaftszentrum
Cornelia Winter, stellv. Geschäftsführerin, Presseabteilung
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