Infektionsgeschehen offenlegen anstatt verschleiern
(Berlin) - "Die Kultusministerkonferenz (KMK) legt eine Öffnungsperspektive vor, versäumt aber zu erläutern, auf welcher Basis. Ihre Statistik zu Neuinfektionen, Verdachtsfällen und Personen in Quarantäne, die im November und Dezember wöchentlich veröffentlicht wurde, wird weiter nicht herausgegeben. Dies wohl, weil sich 'die meisten Klassen' noch nicht im Präsenzunterricht befinden. Das ist keine Begründung, das ist Augenwischerei! Das Infektionsgeschehen darf nicht verschleiert werden. Zuerst muss sorgfältig und transparent evaluiert werden, was in den letzten Tagen und Wochen passierte. Um frühzeitig zu erkennen, was in den Schulen passiert und wie viele Neuinfektionen auftreten, fordern wir die Kultusministerkonferenz (KMK) dazu auf, die 'schulstatistischen Informationen zur Covid-19-Pandemie' ab sofort wieder wöchentlich zu veröffentlichen. Zudem wird noch nicht ausreichend getestet. Wir wissen doch mittlerweile, dass Kinder längst nicht die typischen Symptome zeigen, wenn sie erkrankt sind. Warum wird darauf nicht reagiert, indem sie in die Teststrategie einbezogen werden? Ich kann mich nur wiederholen: Es geht nicht darum, wer am schnellsten und am weitgehendsten öffnet, sondern wer dies verantwortungsvoll tut und demnach auch mit dem Blick auf die evaluierten Erkenntnisse. Ohne Transparenz kein Vertrauen in die Maßnahmen!", kommentiert der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, den gestern veröffentlichten KMK-Beschluss zur Öffnungsperspektive ab März.
Die KMK hatte ab November (PM) diese Statistiken veröffentlicht, den Service aber mit Beginn der Schulschließungen eingestellt. Auf der Seite der KMK ist aktuell zu lesen, dass diese "weiterhin ausgesetzt" würden, da "sich die meisten Klassen aktuell nicht im Präsenzunterricht befinden".
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