INES gibt März-Update zu Gas-Szenarien heraus
(Berlin) - Die Initiative Energien Speichern e. V. (INES) hat das März-Update der verbandseigenen Gas-Szenarien für Deutschland veröffentlicht. Die Szenarien betrachten die Gasversorgung in Deutschland im restlichen Winter 2022/2023 und die erneute Befüllung der Speicher vor dem Winter 2023/2024. Darüber hinaus wurden die Pläne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zu LNG-Terminalkapazitäten in Deutschland auf Basis eigener Modellierungen betrachtet.
Die Gasspeicher in Deutschland werden am Ende des Winters 2022/2023 voraussichtlich überdurchschnittlich hohe Füllstände aufweisen. Das März-Update zu den INES-Szenarien zeigt, dass ein moderates LNG-Importaufkommen ausreicht, um die Gasspeicher in Deutschland vor dem Winter 2023/2024 erneut vollständig zu befüllen. Um die Befüllung abzusichern, empfiehlt INES weiterhin, die Ausschreibungen von Gasoptionen weiterzuentwickeln und vorrangig vor der THE-eigenen Befüllung zu nutzen, um ein gesichertes und zeitgleich kosteneffizientes Erreichen der Füllstandsvorgaben zu gewährleisten.
Auf Basis eines von INES modellierten "LNG-Terminal-Szenarios" lässt sich schlussfolgern, dass LNG Terminalkapazitäten in Deutschland die Gasversorgung auf europäischer Ebene absichern können. Bei erfolgreicher Umsetzung der Energiewende entsprechend den BMWK-Langfristszenarien führen die aktuellen LNG-Pläne des Ministeriums aber vermutlich zu Überkapazitäten.
Ein weiteres Ergebnis der INES-Betrachtung: Die LNG-Terminals in der Europäischen Union werden saisonal genutzt. Es sollte deshalb geprüft werden, inwieweit die Entwicklung von Gasspeichern den Ausbaubedarf reduzieren kann. Für die Umsetzung der Energiewende ist gemäß BMWK-Langfristszenarien ein erheblicher Neubau an Wasserstoffspeichern erforderlich. Die Entwicklung von Speichern vermeidet demnach nicht nur Überkapazitäten an LNG-Terminals, sondern trägt auch zur Erreichung der Klimaziele bei.
INES-Geschäftsführer Sebastian Bleschke kommentiert das März-Update wie folgt: "Vor dem Hintergrund der aktuellen Gasversorgungssituation sind die Pläne des Bundeswirtschafts-ministeriums zu LNG-Terminals in Deutschland nachvollziehbar. Mit Blick auf die Energiewende werden aber vermutlich Überkapazitäten geschaffen. Vor dem Hintergrund der saisonalen Nutzung der LNG-Terminals in der EU sollte geprüft werden, ob weitere Gasspeicher diesen Zielkonflikt auflösen können. Für die Speicherung von Wasserstoff wird ohnehin ein erheblicher Speicher-Neubau erforderlich sein."
HINTERGRUND ZU DEN INES-SZENARIEN:
Die Initiative Energien Speichern e.V. (INES) modelliert fortlaufend die europäischen Gasmärkte, um die Sicherheit der Gasversorgung einzuschätzen. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung der Speicherfüllstände zum 1. März 2023 wurden drei Szenarien für die Gasversorgung in Deutschland im Winter 2022/2023 und für die anschließende Befüllung der Gasspeicher vor dem Winter 2023/2024 betrachtet:
Dem ersten Szenario werden die Temperaturen des EU-Wetterjahres 2016 länderspezifisch zugrunde gelegt, um normale Temperaturen zu betrachten.
Ein weiteres Szenario nimmt "warme Temperaturen" wie im europäischen Winter 2020 an.
Ein drittes Szenario untersucht die Gasversorgung für "kalte Temperaturen" entsprechend des europäischen Winters 2010.
Die INES-Szenarien wurden erstmals am 18. November 2022 basierend auf den Daten bis Ende Oktober 2022 veröffentlicht. Seitdem veröffentlicht INES monatliche Updates, die jeweils die Datenlage bis zum Ende des Vormonats berücksichtigen.
Mit dem nächsten Update zu den INES-Gas-Szenarien am 19. April 2023 wird erstmalig auch der Winter 2023/2024 in die Betrachtung eingeschlossen.
Eine genaue Erläuterung der Szenarien und Ergebnisse erhalten Sie in den Präsentationsfolien zur Pressekonferenz sowie in der Dokumentation zur Präsentation. Darüber hinaus wurden alle Pressekonferenzen aufgezeichnet und können auf dem INES-YouTube-Kanal jederzeit nachgeschaut werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Initiative Energien Speichern e.V. (INES)
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