Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) - Geschäftsstelle Siegen

Industrieumsatz weiter auf Erfolgskurs / Unternehmen im IHK-Bezirk Siegen mit guten Umsatzergebnissen

(Siegen) – Nach den enttäuschenden Vorjahren ist der Umsatz der Industrieunternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) auf Erholungskurs. Im 1. Halbjahr 2004 wurde ein Plus von 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Der Inlandsumsatz stieg um 10 Prozent, der Export um 8 Prozent. Das zeigen die aktuellen Zahlen für die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten, die die IHK nun vorlegte.

Der Halbjahresumsatz des Verarbeitenden Gewerbes hat damit nominal in etwa wieder das Niveau des Jahres 2000 erreicht. Damals wie heute erzielten die Industrieunternehmen im Kammerbezirk während der ersten sechs Monate des Jahres rund 5,2 Milliarden Euro.

Real, also unter Berücksichtigung der Inflationsrate, liegt das Halbjahresergebnis immer noch um rund 200.000 Euro unter dem des Jahres 2000.

Entwarnung kann nach Auffassung der IHK deshalb auch noch nicht gegeben werden. Die aktuell positive Umsatzentwicklung ist aber ein Indikator dafür, dass sich die Wirtschaftslage in vielen, wenn auch nicht in allen Branchen allmählich verbessert. Die Entwicklung muss sich aber fortsetzen und wenn möglich steigern, wenn die Umsatzverluste der vergangenen Jahre ausgeglichen und wieder ein deutliches reales Wachstum erzielt werden soll.

Das ist auch notwendig, um positive Impulse auf dem Arbeitsmarkt auszulösen. Denn trotz Umsatzwachstum geht die Beschäftigung in den Industriebetrieben im IHK-Bezirk zurück; selbst im Kreis Olpe, wo die Unternehmen mit einem Zuwachs von fast 13 Prozent ein glänzendes Umsatzergebnis erzielten.

Drei Gründe sind nach Auffassung der IHK Siegen für dieses „beschäftigungslose Umsatzwachstum“ verantwortlich.

1. Es gibt immer noch Branchen, bei denen die wirtschaftliche Entwicklung schleppend verläuft. Dazu gehört außerhalb der Industrie zum Beispiel auch der Baubereich.
2. Unternehmen in Branchen mit besserer Entwicklung fehlt das Vertrauen in die Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Erholung. Deshalb zögern die Betriebe mit Personaleinstellungen. Überzogene Kündigungsschutzregeln verstärken diesen Effekt.
3. Die Unternehmen erzielen die Umsätze mit immer größeren Anteilen von im Ausland zugekauften oder produzierten Komponenten. Wegen der hohen Produktionskosten am Standort Deutschland sind die Unternehmen dazu gezwungen, wenn sie die Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen auf den Märkten absetzen wollen. Das führt zwar zu Umsatzsteigerungen im Inland, schafft neue Arbeitsplätze aber tendenziell eher im Ausland.

Nach Auffassung der IHK wird daraus praktisch deutlich, wie dringlich die Fortsetzung der arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Reformen ist. Denn nur über eine Entlastung des Faktors Arbeit wird es gelingen, auch wieder mehr Arbeitsplätze in Deutschland und auch in Industriebetrieben im IHK-Bereich zu schaffen.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) Tanja Burk, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Koblenzer Str. 121, 57072 Siegen Telefon: 0271/3302317, Telefax: 0271/330244384

NEWS TEILEN: