Industrie- und Edelmetalle steigen im Preis
(München) - Der Rohstoffpreisindex der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im November 2023 gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent gestiegen und liegt nun bei 134,0 Punkten. Damit bewegt sich der Index weiterhin auf einem hohen Niveau. "Der sichere und bezahlbare Bezug wichtiger Rohstoffe bleibt für die Unternehmen schwierig. Zwar liegen die Preise nicht mehr auf dem Rekordniveau des Vorjahres, trotzdem ist die Lage für unsere Wirtschaft nicht günstig. Entgegen der insgesamt stockenden Weltkonjunktur stiegen die Preise zuletzt wieder an, das ist ein Grund zur Sorge", so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Preise für Industriemetalle stiegen im November um ein Prozent gegenüber dem Vormonat. Ein besonderer Ausreißer ist Titan, das ein Plus von 16,7 Prozent aufweist. "Titan hat eine hohe Bedeutung für die bayerische Wirtschaft. Das Industriemetall und seine Legierungen werden vielfältig eingesetzt, etwa im Flugzeug- und Anlagenbau sowie der Medizintechnik", erklärt Brossardt. In der im Dezember 2023 neu aufgelegten vbw Rohstoff-Studie belegt Titan den zweiten Platz der Risikobewertung. "Der Bezug von Titan wurde zuletzt als deutlich risikobehafteter bewertet. Die Konzentration der Titan-Förderung auf wenige Unternehmen trägt ebenso wie der Abbau und die Weiterverarbeitung in Risikoländern zur wachsenden Unsicherheit bei", führt Brossardt aus.
Auch die Preise für Edelmetalle haben im Vormonatsvergleich zugelegt. Durchschnittlich nahmen sie um 3,7 Prozent zu. Die Preise für Seltene Erden sind im gleichen Zeitraum gegen den Trend im Durchschnitt um 1,9 Prozent gesunken.
Die vbw fordert angesichts der hohen Preise, den Bezug von Rohstoffen politisch dringend zu priorisieren: "Das Thema ist bei unseren Unternehmen ein Schwerpunkt. Der Industriestandort Bayern ist auf die sichere Rohstoffverfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen angewiesen. Dazu braucht es den Erhalt und die weitere Erschließung von internationalen Märkten mit gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen sowie die Nutzung von heimischen Rohstoffvorkommen. Die Rohstoffeffizienz und -substitution muss weiter vorangetrieben werden. Zudem ist es notwendig, durch eine weiterentwickelte Kreislaufwirtschaft mehr Sekundärrohstoffe zu gewinnen", fordert Brossardt abschließend.
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