Industrie auch in der zweiten Jahreshälfte in schwierigem Fahrwasser
(Frankfurt am Main) - Die Umsätze der hessischen M+E-Unternehmen haben sich in der ersten Jahreshälfte teilweise erholt, da der Auftragsbestand aufgrund stabilisierter Lieferketten besser abgearbeitet werden konnte. "Die Stabilisierung wurde jedoch von deutlichen Umsatzrückgängen in Teilen der Metallindustrie gebremst. Die Unternehmen der Branche Metallerzeugung und -Bearbeitung haben im ersten Halbjahr rund 28 Prozent weniger Umsatz gemacht, als im ersten Halbjahr 2022", erklärte Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL.
Mang warnte deutlich, dass die Erholung infolge der stockenden Nachfrage zuletzt spürbar nachgelassen habe. "Das Auftragsvolumen lag im ersten Halbjahr 2,7 Prozent unterhalb des Vorjahres. Dabei wurde der Abwärtstrend sogar durch einzelne Großaufträge aus dem Inland im Mai und Juni gebremst, von denen jedoch nur wenige Unternehmen profitieren. Das für die hessische M+E-Industrie so wichtige Auslandsgeschäft ist in der ersten Jahreshälfte um über 13 Prozent eingebrochen. Der Trend zeigt also leider deutlich nach unten", so Mang.
Der Vorstandsvorsitzende ergänzte, dass sich die Zahl der Beschäftigten in der hessischen M+E-Industrie im ersten Halbjahr ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres stabilisiert habe. "Im Juni waren industrieweit rund 202.000 Personen in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern beschäftigt. In den einzelnen Branchen hat sich die Beschäftigung jedoch unterschiedlich entwickelt. Während die Metallindustrie und der Maschinenbau leichte Beschäftigungszuwächse verzeichneten, ging die Zahl der Beschäftigten in der Elektroindustrie und im Fahrzeugbau zurück.
Mang schloss seine Ausführungen mit einem Ausblick auf den Rest des Jahres. "Das wirtschaftliche Umfeld bleibt schwierig. Die schwache Nachfrage vor allem auf dem Weltmarkt wird uns voraussichtlich noch einige Zeit begleiten und Rohstoffe und Energie sind weiterhin knapp und zu teuer. Damit bewegen sich die Unternehmen der hessischen M+E-Industrie wohl auch in der zweiten Jahreshälfte in schwierigem Fahrwasser. Die Politik kann die Unternehmen am besten unterstützen, indem sie bestehende Belastungen reduziert und ihnen keine neuen aufbürdet. Das heißt vor allem weniger Bürokratie, ein flexibleres Arbeitsrecht und eine wettbewerbsfähige Steuerpolitik", so Mang.
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