In Berlin brennen nicht nur Autos!
(Berlin) - Nicht nur die Ereignisse der letzten Nächte machen deutlich, daß mit
geringen Mitteln und hoher krimineller Energie dem Rechtsstaat die
Hilflosigkeit vor Augen geführt wird.
Sinnbildlich brennt es auch in anderen Bereichen, wie z. B.
Kindesvernachlässigung, Komasaufen, Gewalt bei Fußballspielen, im ÖPNV
und auch im alltäglichen Leben, dem Betrug in allen sozialen Bereichen,
um nur einige zu nennen.
Der Jahrzehnte lang hingenommene Verfall der Werte in unserer
Gesellschaft zeigt sich im Ergebnis immer mehr in krimineller
Handlungsweise.
"Die Politik hat die Einsparungen bei der Schutz-und
Kriminalpolizei vorangetrieben und ruft nun nach der
Bürgerpflicht. Es ist die Pflicht der Politik dafür zu sorgen, daß wir
in die Lage versetzt werden zu schützen und Kriminalität zu
bekämpfen!" sagt der Landesvorsitzende Michael Böhl.
Nur mehr Personal alleine reicht dazu nicht aus. Das Berliner Modell und
die tendenzielle Entwicklung eines "Allroundpolizisten" der Kriminalität
bekämpft, Demos begleitet, den Verkehr lenkt und Ordnungswidrigkeiten
verfolgt ist gescheitert. Wir können alles aber nichts richtig ist der falsche
Weg. "Polizeivollzugsangestellte für die Kriminalitätsermittlungen"
zu schaffen ist verfassungsrechtlich bedenklich und ein
Offenbarungseid für die Schutzpolizei." so Böhl weiter.
Der BDK fordert daher:
1. Kriminalitätsbekämpfung durch die Kriminalpolizei, damit die
Schutzpolizei ihre eigentliche Aufgabe wahrnehmen kann.
2. Personelle Ausstattung der Schutz- und Kriminalpolizei verbessern,
auch durch die Widereinführung des Diagonalaufstiegs von der
Schutzpolizei zur Kriminalpolizei.
3. Elternhaus, Schulen und Polizei in ihren gemeinsamen Bemühungen
stärken, Respekt und Verantwortung zu vermitteln.
4. Die Justiz in die Lage zu versetzen zeitnah Recht zu sprechen und
durchzusetzen.
5. Den couragierten Bürger besser zu schützen wenn Zeuge oder Opfer
wird.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. Landesverband Berlin (BDK)
Chausseestr. 116, 10115 Berlin
Telefon: (03303) 500295, Telefax: (03303) 505068