Pressemitteilung | Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.

Immobilienpreise im Saarland stark gesunken

(Saarbrücken) - Die im letzten Jahr vollzogene Trendwende auf dem saarländischen Immobilienmarkt hat sich fortgesetzt. Die Kaufpreise für selbstgenutzte Wohnimmobilien sind in den vergangenen zwölf Monaten flächendeckend gesunken. Dies gilt insbesondere für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen.

In der zweiten Jahreshälfte rechnet der IVD West hier mit einer Seitwärtsbewegung der Preise. Die Wohnungsmieten hingegen zogen im Durchschnitt landesweit leicht an. Dies geht aus dem Preisspiegel Wohn- und Gewerbeimmobilien Saarland 2024 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor, in dem die aktuellen Immobilienpreise für 25 Städte und Gemeinden dargestellt werden.

Der Höchststand der Bauzinsen im Oktober letzten Jahres, die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz sowie vielfältige geopolitische Unwägbarkeiten führten zu einer starken Zurückhaltung auf der Verbraucherseite. "Bei potentiellen Käufern von selbstgenutztem Wohneigentum war und ist weiterhin eine große Verunsicherung zu spüren," erläutert Burkhard Blandfort, Vorsitzender des IVD West und Immobilienunternehmer aus Saarlouis. Auch in den Neubaubereich, der u.a. wegen der dramatisch gestiegenen Materialkosten zwischenzeitlich komplett zum Erliegen gekommen war, kehrt erst äußerst langsam wieder eine gewisse Dynamik zurück. "Dies alles hat den negativen Effekt auf die Verkaufspreise von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen noch einmal verstärkt. In fast allen saarländischen Gemeinden kann Eigentum somit nun günstiger erworben werden. Allerdings bedarf es doch weiterer staatlicher Impulse, um den Markt zu beleben. Der IVD fordert daher u.a. dringend die Absenkung der Grunderwerbsteuer, Initiativen zur Nivellierung der Baustandards und Förderprogramme für den Erwerb selbstgenutzten Wohneigentums."

Bei den Preisen für freistehende Eigenheime ergibt sich folgendes Bild: Die drei teuersten Städte im Saarland bleiben hier Saarbrücken, Saarlouis und Perl mit aktuellen Kaufwerten zwischen 420.000 Euro und 520.000 Euro (guter Wohnwert, bezugsfrei, inkl. Garage und Grundstück). In Homburg muss für eine vergleichbare Immobilie mit einem Preis von 280.000 Euro gerechnet werden, wogegen Bexbach, Ottweiler und Wadern jeweils unter 200.000 Euro liegen.
Die teuersten Luxusimmobilien im Wert von mehr als 1,1 Millionen Euro finden sich in Saarbrücken und in Saarlouis. Das günstigste Wohnhaus wurde im Berichtszeitraum in Losheim am See für 80.000 Euro verkauft.

"In der Landeshauptstadt Saarbrücken war die Nachfrage im Berichtszeitraum wie im ganzen Land im vergangenen Jahr eingetrübt, was zu einem Rückgang der Kaufpreise von bis zu 11 Prozent geführt hat," beschreibt Ulrich Lorscheider, Vorstandsmitglied des IVD West für die Region, die Situation am Markt. "Allerdings gehen wir davon aus, dass die Talsohle nun erreicht ist und erwarten in den kommenden Monaten kaum Preisveränderungen."

In Saarbrücken und Saarlouis ist auch der Markt für Eigentumswohnungen vergleichbar. Bestandswohnungen im guten Wohnwert kosten in beiden Städten zwischen 2.700 und 3.000 Euro pro Quadratmeter. Perl tendiert noch etwas teurer. Im Neubau werden dort im gleichen Segment Preise von 4.300 Euro und mehr bezahlt. Dudweiler, Merzig und St. Wendel liegen im entsprechenden Bestandssegment mit Werten zwischen 1.800 und 2.200 Euro preislich im Mittelfeld.

Allerdings kommen auch Wohnungen auf den Markt, die am unteren Ende der Preisskala rangieren. Einfach ausgestattete Altbauwohnungen sind noch einmal im Preis gesunken und kosten bspw. in Wadern, Merzig oder Ottweiler lediglich zwischen 500 und 700 Euro pro Quadratmeter. "Je älter und schlechter in Schuss das Objekt, desto größer ist der Sanierungsstau. Die drohenden Mehrkosten für Dämmung und Heizungserneuerung schrecken viele Interessenten vom Kauf ab," erläutert Ulrich Lorscheider.

Die Wohnungsmieten stiegen im Saarland im Landesschnitt leicht an, weil weiterhin weniger Mieter auf den Kaufmarkt wechseln. Während es beispielsweise in Heusweiler und Dillingen kaum Veränderungen gab, stiegen die Mieten in Neunkirchen und St. Ingbert in allen Segmenten zwischen 6 und 10 Prozent an. In Saarbrücken und Saarlouis war das Plus mit 2 bis 3 Prozent moderat.

Für Bestandswohnungen im mittleren Wohnwert werden Mieten zwischen 6,30 Euro (in Heusweiler) und 9,- Euro (in Saarbrücken) verlangt. Nur der Sondermarkt Perl sticht mit 13,- Euro Mietzins etwas heraus. Neubaumieten im entsprechenden Segment liegen im gesamten Bundesland zwischen 6,40 Euro und 10,50 Euro.

Eine besonders günstige Wohnungsmiete von 5,- Euro pro Quadratmeter wird in Bexbach (Altbau, einfacher Wohnwert) verlangt. 16,- Euro Miete hingegen finden sich als Spitzenwert in Perl (Neubau, sehr guter Wohnwert).

Weitere Preise - auch für Reihenhäuser, Baugrundstücke und Gewerbe - in verschiedenen Kategorien und Segmenten können im aktuellen Preisspiegel des IVD West nachvollzogen werden.

Der "Preisspiegel Wohn- und Gewerbeimmobilien Saarland 2024" kann ab sofort unter www.ivd-west.net bestellt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Pressestelle Von-Werth-Str. 57, 50670 Köln Telefon: (0221) 951497-0, Fax: (0221) 951497-9

(jg)

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