Immer mehr Arzneimittel fehlen / Hausärzteverband unterstützt Apothekenproteste
(Köln) - Die Apotheken vor Ort sind in der hausärztlichen Versorgung wichtige Partner. "Die Medikamentenlieferung an die Apotheken gleicht einem Glücksspiel.", erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Dr. Oliver Funken. Die Apotheken können sich schon lange nicht mehr darauf verlassen, dass ihre Medikamentenbestellung vollständig ankommt. Die Konsequenzen für die hausärztlichen Praxen sind weitreichend. "Oft werden mehr als 20 grundlegende Medikamente nicht geliefert", erklärt Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes. "Das zieht für viele Patienten eine Umstellung der Medikation nach sich - insbesondere für chronisch Kranke ist dies unzumutbar."
Vor Ort stehen Arztpraxen und Apotheken im engen Austausch, welche verschreibungspflichtigen Medikamente überhaupt noch vorrätig sind. Die Hausarztpraxen müssen kurzfristig die Patienten immer wieder auf geänderte Medikationen und Behandlungswege einstellen. Der organisatorische Aufwand ist enorm und die Unsicherheit der Patienten erfordert zusätzliche Beratungszeit. Auch die weiteren Partner in Versorgung wie Pflegedienste und Seniorenheime müssen von den Hausarztpraxen kontinuierlich informiert werden. "Die Arzt-Patienten-Zeit ist in der hausärztlichen Versorgung ein wertvoller und zugleich knapper Faktor", betont der Vorsitzende des Hausärzteverbandes. "Wir sind es leid. Das Schönreden des Gesundheitsministers hilft keinem, weder den Apotheken und Arztpraxen noch den Patienten. Wir brauchen eine Sicherstellung der Arzneimittelversorgung, und zwar jetzt."
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