Im Ernstfall: Der Gurt gibt den Ausschlag
(Bonn) - Selbst in den neuesten Pkw der oberen Preisklasse mit ausgefeilten Sicherheitstechniken und modernsten Karosserien gibt am Ende der Gurt den Ausschlag über die Schwere der Verletzungen, erklärt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat. In 2004 benutzten 94 Prozent aller Autoinsassen den Gurt. Doch gerade von den wenigen, die nicht angeschnallt waren, kamen überproportional viele ums Leben. Denn wer ohne angelegten Gurt in einen Unfall verwickelt wird, dem nützen auch die modernsten Sicherheitstechniken im Fahrzeug wenig.
So sei etwa die Schutzwirkung eines Airbags ausschließlich auf angegurtete Insassen abgestimmt. Für Passagiere ohne Gurt könne der Airbag im Falle eines Unfalls sogar zur Gefahr werden. Unangeschnallt werde der Autoinsasse beim Aufprall unkontrolliert hin und her geschleudert. Der ausgelöste Airbag treffe den Passagier dann an der falschen Stelle und könne durch die Wucht schwerste Verletzungen auslösen.
Obwohl der Gurt die älteste passive Sicherheitstechnik sei und bereits vor über 30 Jahren in Deutschland eingeführt wurde, bleibe er die Nummer 1 in jedem Fahrzeug, bei jeder Geschwindigkeit und praktisch bei jeder Unfallkonstellation.
Der Airbag könne den Angegurteten zusätzlich schützen und vor schweren Verletzungen bewahren. Wer aber nicht angegurtet sei, bleibe den Unfallkräften mit Becken, Bauch, Brustkorb und Kopf ausgesetzt.
In Deutschland sei eine große Zahl der getöteten Autoinsassen nicht angeschnallt gewesen. Verkehrsexperten gehen davon aus, dass viele Menschen noch am Leben wären, wenn sie den Gurt benutzt hätten. Man darf sich von modernster Elektronik, angenehmem Autointerieur, leisen Fahrgeräuschen und höchstem Komfort nicht dazu verleiten lassen, das Angurten zu vernachlässigen, erklärt Christian Kellner, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verkehrssicherheitsrats. Der Gurt mag manchem altmodisch vorkommen, aber er bildet das Gerüst jeglichen Schutzsystems im Fahrzeug.
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