IKK-Bundesverband fordert sichere Datengrundlagen und Verfahrensabläufe für RSA-Reform
(Bergisch Gladbach) - Nach Ansicht des IKK-Bundesverbandes haben die Professoren Karl Lauterbach und Eberhard Wille mit ihrem "Modell eines fairen Wettbewerbs durch den Risikostrukturausgleich" Vorschläge unterbreitet, wie aus ihrer Sicht Risikoselektion unterbunden und die Versorgungsqualität verbessert werden soll. Ob das die von allen mit Spannung erwartete kurzfristig wirksame Lösung ist, muss in Zweifel gezogen werden. Die Vorschläge bedürfen einer sorgfältigen Bewertung, so Rolf Stuppardt, Vorstandsvorsitzender des IKK-Bundesverbandes in Bergisch Gladbach.
Die Gutachter hatten den Auftrag, kurzfristig umsetzbare und praktikable Vorschläge zur Eindämmung der Risikoselektion zu erarbeiten. Herausgekommen ist das Konzept einer so genannten Wechslerkomponente, verbunden mit einer Rückversicherung für chronisch Kranke. Die Gutachter gehen in ihrer Bestandsaufnahme davon aus, dass zunächst eine Reduzierung der Beitragssatzspannweiten nötig sei. Ihre eigenen Berechnungen legen den Schluss nahe, dass dieses Ziel durch die Wechslerkomponente weder zeitnah noch in dem erforderlichen Umfang zu erreichen ist. Zudem wäre ein umfangreiches neues Meldeverfahren nötig. Das ist, wenn man es auch nur einigermaßen manipulationssicher gestalten will, nicht über Nacht aus dem Boden zu stampfen und kurzfristig seriös nicht machbar, so Stuppardt. Valide und belastbare Datengrundlagen und Verfahrensabläufe sind aber für den RSA unverzichtbar. Die Fehler bei der Einführung des RSA dürfen sich bei der geplanten RSA-Reform nicht wiederholen.
Aus Sicht der Innungskrankenkassen scheint die ebenfalls vorgeschlagene Rückversicherung nach einer ersten Analyse ein viel versprechender Ansatz zur Verbesserung der Versorgungslage chronisch Kranker zu sein. Aber auch hier ist eine kurzfristige Einführung nicht möglich.
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