IHK Siegen: Regionale Dienstleister verzeichnen eine gute Geschäftsentwicklung / Zuversicht für 2007 nimmt aber ab

(Siegen) - Im Dienstleistungsgewerbe des IHK-Bezirks Siegen fällt die Situation im Herbst 2006 positiver aus als zu Jahresanfang. Fast die Hälfte der Dienstleister in der Region verzeichnet gegenüber Januar Umsatzverbesserungen und über ein Drittel konnte seine Erträge steigern. Im Inlandsgeschäft erwarten die Betriebe zwar eine positive Umsatzentwicklung im vierten Quartal des laufenden Jahres, an größere Steigerungsraten glauben aber weniger Betriebe als zu Jahresbeginn. Besonders die konsumorientierten Firmen sehen zukünftige Ausfälle aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung. Im Ergebnis lässt der Anteil der für die Zukunft optimistisch eingestellten Dienstleister nach. Die überwiegende Mehrheit erhofft sich aber nach wie vor eine gleich bleibend gute Entwicklung. Besonders die exportorientierten Dienstleister sind zuversichtlich. Das vermeldet die Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) nach der Auswertung ihrer kürzlich durchgeführten Konjunkturumfrage, an der sich rund 150 regionale Dienstleistungsbetriebe beteiligten.

Die unternehmensnahen Dienstleister (Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatung, Architektur- und Ingenieurbüros, Werbung und Marktforschung) profitieren von allen Dienstleistungsbereichen am stärksten von den konjunkturellen Auftriebskräften: Mehr als die Hälfte konnte die Umsätze, mehr als ein Drittel die Erträge verbessern. Fast jeder Zweite beurteilt seine Gesamtsituation als gut. Positive Stimmen kommen nach wie vor besonders von Steuerberatungs- und von Zeitarbeitsfirmen. Letzteren kommt der Umstand zugute, dass viele Unternehmen angesichts steigender Produktionsauslastungen zusätzliches Personal benötigen, vor einer dauerhaften Einstellungen aber immer noch zurückscheuen. Positive Impulse aus der Industrie erfahren verstärkt auch die Planungs- und Ingenieursbüros. Für viele Architekturbüros ist die Situation immerhin zufriedenstellend. Die Auftragsentwicklung wird von allen Unternehmensdienstleistern zwar weiterhin als sehr günstig eingeschätzt, höhere Steigerungsraten vermuten aber weniger Betriebe als zuvor. Auch bei den Erträgen sehen sie eine nicht mehr ganz so starke Entwicklung. Als Folge geht der Optimismus der Branche zurück. Jeder Dritte hofft aber noch auf einen besseren Geschäftsverlauf.

Die regionalen Verkehrsdienstleister vermelden aufgrund des hohen Produktionsstandes der Industrie auch einen gestiegenen Bedarf an Gütertransporten. Über die Hälfte der Befragten im Verkehrsgewerbe verzeichnet gegenüber dem Jahresanfang Umsatzzuwächse. Dabei gelang es im Herbst 2006 auch fast jedem zweiten Unternehmen durch striktes Kostenmanagement die Erträge zu verbessern. Wegen der Mehrwertsteuererhöhung und den weiter steigenden Benzin- und Dieselpreisen erscheint das künftig vielen aber immer schwieriger. Als Folge blicken wieder mehr Firmen als im Januar skeptisch nach Vorne. Die gute Auftragslage und die Aussicht auf weitere Umsatzimpulse stimmt aber mehr als ein Viertel weiter optimistisch.

Bei den stärker vom privaten Konsum abhängigen sonstigen Dienstleistern (Kredit- und Versicherungsgewerbe, Grundstücks- und Wohnungswesen, Datenverarbeitung u.a.) stuft nicht mehr ganz ein Viertel seine Situation als gut ein. Besonders aus dem Grundstücks- und Wohnungswesen kommen negative Stimmen. Aber auch die Aussagen von den Finanz- und Versicherungsdienstleistern fallen nicht mehr so positiv aus wie zuvor. Bessere Angaben machen die Unternehmen aus der IT-Branche. Die anstehende Mehrwertsteuererhöhung wird die gesamte Branche der sonstigen Dienstleister stärker treffen als die anderen Zweige. Die Erwartungen fallen dementsprechend gedämpfter aus.

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