IHK Nord fordert: Nationale Investitionsschwerpunkte zur Stärkung der norddeutschen Wirtschaft setzen
(Bremen/Berlin) - Bei einem Parlamentarischen Abend in Berlin forderte die IHK Nord gestern (25. März) den Bund dazu auf, Schwerpunkte zur Stärkung der norddeutschen Wirtschaft zu setzen. Aufgrund der nationalen Bedeutung der maritimen Wirtschaft müssten nach Ansicht der 13 norddeutschen Industrie- und Handelskammern deutlich mehr Investitionen als in der Vergangenheit in den Ausbau der norddeutschen Verkehrsinfrastruktur sowie in die Verbesserung der Hinterlandanbindung der deutschen Seehäfen fließen. Zudem sollten Wachstumsbranchen wie die Offshore-Windenergie gefördert und Handelshemmnisse für die exportorientierte Wirtschaft reduziert werden.
Otto Lamotte, Vorsitzender der IHK Nord und Präses der Handelskammer Bremen, sagte: "Ungeachtet der aktuellen Wirtschaftskrise, die deutliche Spuren in der Branche hinterlassen hat, bieten sich außerordentliche Wachstumsperspektiven. Die maritime Wirtschaft muss jetzt im Interesse ganz Deutschlands mit einer klugen Investitionsstrategie gestärkt werden."
Deutschland ist der Dreh- und Angelpunkt der maritimen Wirtschaft in Europa. Hier befindet sich jeder vierte EU-Arbeitsplatz dieses Zukunftssektors. Mit 400 000 unmittelbar Beschäftigten und einem Umsatzvolumen von etwa 64 Milliarden Euro ist die maritime Wirtschaft doppelt so groß wie das Kreditgewerbe oder die Mineralölindustrie in Deutschland. Seine führende Position im Welthandel verdankt Deutschland wesentlich der Leistungsfähigkeit seiner Seehäfen. Diese sind nicht nur Schnittstellen zwischen Land- und Seeverkehr und damit unverzichtbare Elemente internationaler Transportketten, sondern Dienstleistungszentren und Industriestandorte mit großer regionaler und volkswirtschaftlicher Bedeutung.
Nach Ansicht der IHK Nord müssen die Hinterlandanbindungen der deutschen Seehäfen weiter ausgebaut werden, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Die norddeutschen Kammern erwarten, dass der Bund hier einen klaren Investitionsschwerpunkt setzt. Grundlage dafür bietet die 2008 von den Verkehrsministern der Küstenländer verabschiedete "Ahrensburger-Liste", die die wichtigsten norddeutschen Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen verzeichnet. Priorität habe zudem ein schneller Ausbau der seewärtigen Zufahrten von Elbe, Weser und Ems.
Zudem fordert die IHK Nord, Wachstumspotenziale der maritimen Wirtschaft gezielt zu fördern. Große Potenziale liegen insbesondere bei den erneuerbaren Energien. Mit den Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee könnte der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung bis 2025 auf 25 Prozent steigen. Dies könnte die deutschen CO²-Emissionen um ein Fünftel verringern.
Die norddeutsche Wirtschaft fordert weiterhin, Handelshemmnisse auf globaler Ebene und in den eigenen Einflussbereichen bei der europäischen und der deutschen Gesetzgebung zu bekämpfen. Die Außenhandelsnation Deutschland brauche den freien Zugang zu den Weltmärkten. So dürften Sicherheitsinteressen die Freiheit des Außenwirtschaftsverkehrs nicht aushebeln. Bei der Exportfinanzierung und Exportkreditversicherung müssten die krisenbedingten Maßnahmen weiterentwickelt und fortgesetzt werden.
Die IHK Nord ist ein Zusammenschluss 13 norddeutscher Industrie- und Handelskammern aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Sie vertreten mehr als 600.000 Unternehmen in Norddeutschland und stützen sich auf rund 20.000 ehrenamtlich engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer. Arbeitsschwerpunkte sind die Hafenwirtschaft, die maritime Technologie, die Verkehrsinfrastruktur, die Tourismuswirtschaft und die Industrie. www.ihk-nord.de
Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen
Dr. Stefan Offenhäuser, Leiter, Public Relations
Am Markt 13, 28195 Bremen
Telefon: (0421) 36370, Telefax: (0421) 3637299
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