IHK Nord begrüßt geplante Senkung der Lotsabgaben
(Bremen) - Die IHK Nord begrüßt den aktuellen Entwurf der Lotstarifverordnung, mit dem das Bundesverkehrsministerium die Lotsabgaben für Seeschiffe zum 1. März 2010 um zehn Prozent absenken will. Mit der neuen Tarifverordnung soll ein weiterer Anstieg der gesamten Lotskosten in Deutschland verhindert werden. Die IHK Nord hatte sich bereits im Herbst 2009 mit dem Vorschlag einer spürbaren Senkung der Lotsabgaben an das Bundesverkehrsministerium gewandt.
Otto Lamotte, Vorsitzender der IHK Nord und Präses der Handelskammer Bremen, lobte den Entwurf des Ministeriums: "Wir begrüßen, dass der Bund unseren Vorschlag aufgenommen hat und nun den Königsweg über die Lotsabgaben gehen möchte, um den Anstieg der deutschen Lotskosten im Vergleich zu den Wettbewerbshäfen zu dämpfen."
Die Lotskosten setzen sich aus zwei Faktoren zusammen: Das Lotsgeld wird von den Seelotsen für ihre Dienstleistungen erhoben, mit der Lotsabgabe finanziert der Bund die dafür notwendige Infrastruktur wie Versetzschiffe oder Lotsenstationen. Während die Lotsabgaben nach der neuen Tarifverordnung gesenkt werden, sollen dagegen die Lotsgelder für die deutschen Seelotsen angehoben werden - je nach Revier um bis zu 8,4 Prozent. Hierdurch wird der entlastende Effekt der Lotsabgabensenkung abgeschwächt.
Große Sorge bereitet der IHK Nord in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Lotskosten in den Niederlanden. Für das Fahrtrevier Rotterdam wurden die Kosten zum 1. Januar 2009 bereits um 7,35 Prozent gesenkt und zum 1. Januar 2010 abermals um 3,7 Prozent. "Wir haben es immer schwerer, uns mit dem deutschen Lotskosten-Niveau im europäischen Hafenwettbewerb zu behaupten", so Lamotte. Deutschland müsse sich auch bei den Lotskosten dem verschärften Wettbewerb stellen und sich deutlich flexibler zeigen. Der IHK Nord-Vorsitzende weiter: "Die empfindlichen Marktanteilsverluste, vor allem der deutschen Nordseehäfen Bremen/Bremerhaven und Hamburg, kommen nicht von ungefähr und sind nicht ausschließlich der Krise geschuldet." Nach dem klaren Signal des Bundes fordert die IHK Nord die Lotsen auf, durch Ausschöpfung von Rationalisierungspotenzialen und Effizienzsteigerungen nun ihren Teil beizutragen, damit die Lotskosten auch insgesamt sinken.
Die IHK Nord ist ein Zusammenschluss 13 norddeutscher Industrie- und Handelskammern aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Sie vertreten mehr als 600.000 Unternehmen in Norddeutschland und stützen sich auf rund 20.000 ehrenamtlich engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer. Arbeitsschwerpunkte sind die Hafenwirtschaft, die maritime Technologie, die Verkehrsinfrastruktur, die Tourismuswirtschaft und die Industrie. www.ihk-nord.de.
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