Pressemitteilung | IHK Frankfurt am Main - Industrie- und Handelskammer

IHK Frankfurt lehnt Ausbildungsplatzabgabe strikt ab

(Frankfurt am Main) - „Die jüngsten Pläne der Bundesregierung zur Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe sind strikt abzulehnen“, machte Dr. Brigitte Scheuerle, Geschäftsführerin der IHK Frankfurt am Main für den Bereich Aus- und Weiterbildung in einer ersten Stellungnahme zu den am Freitag Nachmittag bekannt gewordenen Plänen der Koalitionsspitze deutlich. „Eine Ausbildungsplatzabgabe ist der Einstieg in ein planwirtschaftliches System mit gewaltigem bürokratischen Aufwand.“ Scheuerle warnte davor, dass ein solches System jegliche moralische Verpflichtung von Unternehmern auszubilden beende und die Möglichkeit biete, sich freizukaufen. Manche Betriebe würden darauf vertrauen, dass nun andere ausbilden. Die derzeitige Ausbildung im dualen System sei sinnvollerweise bedarfsorientiert: Betriebe bildeten dort aus, wo zukünftig Fachkräfte benötigt werden. Allerdings fänden die Betriebe oftmals keine geeigneten Bewerber. Andere Betriebe könnten aufgrund ihrer Spezialisierung nicht ausbilden.

„Eine Ausbildungsabgabe bringt keinen einzigen zusätzlichen Ausbildungsplatz und schafft bei den Unternehmen nur noch mehr Verunsicherung und weniger Gerechtigkeit“, unterstreicht die IHK-Ausbildungsexpertin. Hinzu komme, dass sich in einer Zeit von Rekordinsolvenzen viele kleine und mittlere Unternehmen Ausbildung schlicht nicht mehr leisten können. Eine zusätzliche finanzielle Belastung und zusätzlicher Verwaltungsaufwand würden das Insolvenzrisiko noch verschärfen. Damit würden weitere Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze gefährdet. „Unsere Betriebe brauchen keine neuen Strafabgaben, sondern Unterstützung und Motivation. Die Industrie- und Handelskammer wirbt daher weiter mit ganzer Kraft, mit zahlreichen Aktionen und guten Argumenten im Rahmen ihrer IHK-Ausbildungsoffensive für mehr Ausbildung“, so Scheuerle.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt Telefon: 069/21970, Telefax: 069/21971424

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