IHK fordert Mittelumschichtung zur Verbesserung des Übergangs von Schule in den Beruf / Vorbeugen statt nachbessern
(Frankfurt am Main) - Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main vermisst im Kommunalwahlkampf Antworten auf die brennenden Fragen des Übergangs von Schule in den Beruf. Keine der Parteien stellt sich ausreichend der Tatsache, dass nur ein Drittel aller Frankfurter Jugendlichen nach ihrem Schulabschluss in Ausbildung gehen , so der Präsident der IHK Frankfurt am Main, Dr. Joachim v. Harbou.
Dabei hat es im Ausbildungsjahr 2005 einen Überhang von 1150 Stellen gegenüber der Zahl der Bewerber bei der Arbeitsagentur Frankfurt gegeben. Unbeachtet bleibt darüber hinaus das schlechte Abschneiden der Frankfurter Haupt- und Realschulen bei den landesweiten Abschlussprüfungen, bei denen die Schulen im Bezirk des Schulamts Frankfurt im vergangenen Jahr ein zweites Mal auf dem letzten Platz gelandet sind.
Diese Tatsachen ziehen hohe Investitionen der Stadt und der Arbeitsagentur in berufsvorbereitende Maßnahmen nach sich. Harbou: Die Politik sollte deutlicher fragen, welche Schulen wie gut auf die Ausbildungs- und Studienreife vorbereiten. Eltern haben ein Recht zu erfahren, wie viele Abgänger einer Schule in weiterführenden Schulen ihren allgemeinen Schulabschluss aufpolieren müssen, wie viele direkt in Ausbildung und Studium gehen können und wie viele sich in Maßnahmen der Arbeitsagenturen und der Stadt erst noch auf den Beruf vorbereiten.
An solchen Ergebnissen von Schulen sei auch die ausbildende Wirtschaft interessiert, um Kooperationen mit Schulen eingehen zu können. Statt auf Reparatur nach einem schlechten Abschluss zu setzen, fordert die IHK die Parteien auf, sich über vorbeugende Maßnahmen bereits ab Sekundarstufe I Gedanken zu machen. So bietet sie Unterstützung bei der Einrichtung eines Kontinuierlichen Praxistags an, der mit der Hilfe des Staatlichen Schulamts bereits an rund 30 Schulen im IHK-Bezirk für gute Resultate beim Übergang von Schule in Ausbildung gesorgt hat.
Die IHK regt an, wie im Main-Taunus-Kreis Mittel zur Berufsvorbereitung und Jugendhilfe umzuschichten und statt dessen Koordinatoren an den Schulen einzuführen. Mittelfristig sind hier sogar Einspareffekte bei den Maßnahmen zur Berufsvorbereitung bei der Kommune und der Agentur für Arbeit für den Steuerzahler zu erzielen.
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