IG Metall zeichnet Zerrbild der Zeitarbeit / Erfolge der Zeitarbeit werden schlechtgeredet
(Berlin) - Mit ihrer Kampagne gegen die Zeitarbeit beschädigt die IG Metall dieses wichtige personal- und arbeitsmarktpolitische Instrument und schadet den Menschen, die über Zeitarbeit Beschäftigung gefunden haben, bewertete Gesamtmetall Hauptgeschäftsführer Ulrich Brocker gestern (17. September 2008) die Vorstellung des ´Schwarzweißbuches Leiharbeit´. Die IG Metall zeichnet ein Bild der Zeitarbeit, das weder qualitativ noch quantitativ zutrifft.
Zeitarbeitnehmer hätten eine vollwertige sozialversicherungspflichtige Tätigkeit und arbeiteten in den meisten Fällen zu Tarifen, die die DGB-Gewerkschaften selbst ausgehandelt hätten. Zeitarbeitnehmer stünden bei Auftragsmangel des Vertrags-Unternehmens nicht auf der Straße, sondern seien weiter bei ihrem Zeitarbeitsunternehmen beschäftigt.
Brocker verwies darauf, dass Zeitarbeit in der Metall- und Elektro-Industrie zur Verbesserung der Flexibilität wichtig sei, aber eine Ausnahme darstelle. Der Anteil der Zeitarbeitnehmer an allen Beschäftigten liege unter fünf Prozent. Allein in den letzten zweieinhalb Jahren sei die Zahl der Stammarbeitsplätze in der M+E-Industrie um knapp 250.000 auf über 3,6 Mio. gestiegen, die Zahl der Zeitarbeiter um 60.000.
Brocker stellte heraus, dass rund zwei Drittel aller Zeitarbeitnehmer vorher arbeitslos wären. Dass mit über 40 Millionen Arbeitnehmern so viele Menschen in der Bundesrepublik beschäftigt sind wie noch nie zuvor, ist neben dem konjunkturellen Aufschwung auch ein Ergebnis der neuen Flexibilität am Arbeitsmarkt. Dazu hat die Zeitarbeit ganz wesentlich beigetragen, und sie hat sich immer mehr zu einer Tätigkeit entwickelt, die zur Übernahme im Stammarbeitsplätze qualifiziert, sagte Brocker.
Eine einheitliche Bezahlung von Zeitarbeitnehmern und Stammarbeitnehmern dagegen wird der Attraktivität der Zeitarbeit schaden, so dass viele Tätigkeiten in andere Betriebe abgegeben oder ins Ausland verlagert werden, sagte Brocker. Auf die Bezahlung der Zeitarbeitnehmer kämen noch Kosten für das Zeitarbeitsunternehmen hinzu, damit würde Zeitarbeit teurer und weniger nachgefragt werden. Das alles nimmt die IG Metall in Kauf, um Mitglieder zu gewinnen."
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall ist der Dachverband von 22 Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie. In den M+E-Verbänden sind insgesamt 6.100 Unternehmen mit mehr als 2 Millionen Beschäftigten organisiert.
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